„Lesefreude wecken“ – Workshop im Kreis Plön

„Lesefreude wecken“ – Workshop im Kreis Plön

Wie können wir Kinder, die sich mit dem Lesen schwertun, motivieren und ihnen vermitteln – du kannst und du schaffst das!? Um das herauszufinden, haben wir als LesenetzSH zusammen mit dem Kreisjugendring Plön und Mentor Kreis Plön am 9. April 2025 zum Workshop „Lesefreude wecken“ eingeladen. Rund 45 Engagierte und Interessierte sind unserer Einladung ins Haus der Diakonie in Preetz gefolgt.

Sonja Asmussen und Iris Vollstedt von LRS-Training E.V. stellten kreative Spiel- und Bewegungsideen zum Lesenlernen vor, die die ehrenamtliche Lesepatinnen selbst ausprobieren durften. Die vielen praktischen Übungen haben alle sofort zum Mitmachen animiert. Es wurde gelacht, geklatscht – und dabei ganz nebenbei Silben geübt, der Wortschatz erweitert und die Konzentration geschult.
Besonders schön fanden wir, wie schnell sich alle Teilnehmenden eingebracht haben – die Stimmung war offen, fröhlich und unglaublich herzlich. Mehrfach hörten wir: „So etwas sollte es öfter geben!“
Ein herzliches Dankeschön an das Sozialministerium Schleswig-Holstein, das diesen Abend ermöglicht hat – und an alle, die dabei waren!

Du willst auch Kindern beim Lesenlernen helfen? Aktuell sucht Mentor Kreis Plön engagierte Lesepatinnen und Lesepaten für Grundschulen in Selent und Lütjenburg. Mehr Infos

Anmeldung im Freiwilligendienst: verlängert

Anmeldung im Freiwilligendienst: verlängert

Die erste Anmeldephase ist zwar abgeschlossen, es gibt noch weiterhin viele spannende Stellen, auf die du dich anmelden kannst. Deinem Freiwilligendienst im Bereich Kultur, Politik oder Schule (FSJ & BFD) steht nichts im Wege! Sei dabei.

https://anmelden.freiwilligendienste-kultur-bildung.de/platzsuche

Bei den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung braucht es keine Bewerbungsunterlagen. Für uns zählt allein Ihr Interesse und Ihre Motivation, einen Freiwilligendienst zu machen. Sucht einfach online nach einem Einsatzplatz in ganz Deutschland. Alles, was wir wissen müssen, fragen wir bei der Anmeldung für einen Einsatzplatz. Bei einigen Anmeldungen müssen zwei Motivationsfragen beantwortet werden: „Was interessiert Sie an dem Platz? Was möchten Sie lernen oder ausprobieren?“ und „Was möchten Sie der Einsatzstelle noch mitteilen?“. Für die Antwort hast Du jeweils 1.000 Zeichen.

Wie finde ich Einsatzplätze, die mich interessieren könnten?

Wenn Du noch nicht genau weißt, welche Einsatzplätze zu dir Interessen passen könnte, dann kannst du das mit den Fragen Wo? Was? Wie? herausfinden.

WO fragt danach, in welchen Bereichen du einen Freiwilligendienst machen möchtest, also ob du z. B. im Theater, Musikverband, in der Gedenkstätte, Jugendkunstschule, im Museum oder Kultur- und Medienzentrum sein willst.
WAS fragt danach, was du in Ihrem Freiwilligendienst machen möchtest, also ob du z. B. Veranstaltungen mitorganisieren, sich aktiv für die Interessen von Menschen einsetzen oder künstlerisch-kreativ tätig sein willst.
WIE fragt nach der Art und Weise, also ob du z. B. gerne alleine am Schreibtisch sitzt oder lieber mit vielen Menschen zusammen arbeitest.

Bei allen Fragen gibt es mehrere Antworten, die du ankreuzen kannst. Die Einsatzstellen haben die gleichen Fragen für ihre Einsatzplätze ausgefüllt. Dadurch kann ermittelt werden, welcher Einsatzplatz gut zu Dir passt, weil er die gleichen Antworten hat.

Du möchtest erfahren: Wie funktioniert die Anmeldung und das Bewerbungsverfahren im Freiwilligendienst? Schau doch gerne hier vorbei.

Update: Wie funktioniert die Anmeldung/Bewerbung für FSJ Kultur, BFD Kultur im Jahrgang 2025/26?

Update: Wie funktioniert die Anmeldung/Bewerbung für FSJ Kultur, BFD Kultur im Jahrgang 2025/26?

Du möchtest einen Freiwilligendienst im Bereich Kultur, Politik oder Schule machen? Dann bist du hier richtig. Denn im Folgenden findest du Informationen zum Anmelde-/Bewerbungsprozess➡️

1.) 🌐Gehe auf die Website https://anmelden.freiwilligendienste-kultur-bildung.de/platzsuche und melde dich im Online-Portal an. Hier kannst du z.B. über die Karte sehen, wo die Einsatzstellen liegen. Mit einem Klick auf die Einsatzstelle erfährst du mehr über die Tätigkeiten vor Ort. Die Filterfunktion kann auch hilfreich sein, Stellen nach Tätigkeitsfeldern zu sortieren, die dich interessieren.

2.) 📍Hast du für dich spannende Bereiche und Einsatzstellen gefunden, dann kannst du dich bei bis zu 8 Plätzen bewerben/anmelden.

3.) ⏰Jetzt heißt es warten. Am 30. März werden bundesweit zeitgleich alle „Anmeldungen“ an die Einsatzstellen weitergeleitet.

4.) 🤝Die Einsatzstellen melden sich ab April bei dir und vereinbaren ein Kennenlerntermin mit dir. Das Kennenlerntreffen kann dann vor Ort in der Einsatzstelle oder online stattfinden.

Gibt es besondere Dinge, die du wissen möchtest oder die du für für einen guten Start benötigst? Melde dich gerne bei deinem Team der Freiwilligendienste.

Ablauf Anmeldung-/Bewerbung FSJ, BFD, Freiwilligendienste Kultur
Die neue Freiwilligenvertretung im Jahrgang 2024/25

Die neue Freiwilligenvertretung im Jahrgang 2024/25

Hi, wir sind die neue Freiwilligenvertretung aus den Seminargruppen A, B, C und D der LKJ SH e.V., für den Jahrgang 2024/25. Wir haben uns das Ziel gesetzt die Freiwilligen* untereinander, als auch zusammen mit den Einsatzstellen besser zu vernetzen.

Wir sind v.l.n.r. Johanna, Paula, Emil, Anna Sophie, Thies, Niklas, Frida und Louis.

FW-Vertretung

Über den Instagram-Account @freiwilligenvertretung_lkj_sh sind wir erreichbar und nehmen gerne Fragen, Ideen sowie Vorschläge oder auch Probleme entgegen.

Folgt uns gerne!

2. Netzwerktreffen der Theaterpädagogik in Schleswig-Holstein

2. Netzwerktreffen der Theaterpädagogik in Schleswig-Holstein

Am 27. September trafen sich über 30 Theaterpädagog*innen aus ganz Schleswig-Holstein in der Theaterschule Flensburg zum zweiten Vernetzungstreffen der Szene. In einem vielfältigen Programm tauschten sie sich aus und erhielten vielfältige Impulse für die eigene Arbeit.

Impuls „Gametheater“

Unter dem Titel „Gametheater“ gestaltete Malte Andritter eine interaktive Performance. In dieser setzte er Game-Logiken – also die Regeln und Logiken nach denen Computerspiele und komplexe analoge Brettspiele funktionieren – ein. Die „Zuschauer*innen“, die sich zu ihm auf die Bühne wagten und so zu „Spieler*innen“ wurden, mussten diese Regeln entdecken, um schließlich den Experten-Vortrag auslösen zu können. In diesem wurden dann auch die Eindrücke aus dem vorangegangenen Gametheater reflektiert.

Andritter war bereits auf der Bühne, die er mit verschiedenen Requisiten vorbereitet hatte, als das „Publikum“ den Saal betrat. Das Publikum erwartete einen Impuls zum Thema „Gametheater“. Die Interaktion zwischen Malte Andritter als Schauspieler und Gamedesigner sowie dem Publikum bzw. den Spieler*innen entsponn sich langsam. Einer von vielen spannenden Aspekten war, wie lange die Personen im Publikum brauchten, um aus ihrer angenommenen Rolle als Zuschauer*innen in die Rolle der interagierenden Spieler*innen zu wechseln. Als Spieler*innen gingen sie mit auf die Bühne und versuchten die Rätsel, die die Handlung voran brachten, zu lösen. Dabei mussten sie ähnlich einem Escape-Room Informationen auf der Bühne sammeln und kombinieren. Die Lösungen lösten dann wiederum Aktionen des Schauspielers aus. In einem zweiten Teil gewannen die Spielenden Zugriff auf eine Taschenlampe, die als „Controller“ für den Schauspieler genutzt werden konnte, mit der er an den Platz gelenkt werden konnte, der den finalen Teil auslöste. In diesem wechselte Malte Andritter dann aus der Schauspieler-/Gamecharakter-Rolle, in die Rolle des Experten. Er erläuterte kurz verschiedene Spiel-Formate und Spieler*innen-Typen, die man beim Entwickeln von interaktivem Gametheater sinnvollerweise im Kopf haben sollte. Außerdem berichtete er von seinen Erfahrungen mit der partizipativen Entwicklung von Game-Theater-Stücken bzw. Spielen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Die Präsentation zum Vortrag finden Sie hier.

Projekt-Kurzberichte

Der zweite Programmpunkt beinhaltete kurze Projektpräsentation von verschiedenen Theaterprojekten in ganz unterschiedlichen Kontexten und mit sehr verschiedenen Zielgruppen:

Um weiter in den Austausch zu kommen, schloss sich ein kurzes World-Café an, das dem thematischen Austausch in Kleingruppen diente (Lucie Morin). Nach der Mittagspause, in der sich viel vernetzt wurde, gab es für alle einen Bewegungsimpuls von Elisa Priester.

Thematische Arbeitsgruppen in zwei Phasen

Die Themen für die Arbeitsgruppen am Nachmittag wurden gemeinsam festgelegt. Es gab zwei Runden mit jeweils maximal drei parallel laufenden Arbeitsgruppen.

Phase I – Praktische Methoden, Theaterpädagogik und politische Bildung

In der ersten Arbeitsgruppenrunde probierte eine Gruppe eine praktische Übung von Malte Andritter zur Verbindung von Theater und Spielmechaniken aus. Anschließend tauschten die Teilnehmenden dann Lieblingsübungen und Lieblingsmethoden für unterschiedliche Situationen in ihrer Arbeit als Theaterpädagog*innen aus. Parallel dazu arbeitete eine Gruppe zur Schnittmenge von Theaterpädagogik und politischer Bildung bzw. Demokratiepädagogik. Jan Ivers leitete die Gruppe mit einer Übung des kreativen Schreibens zum genannten Thema ein. Denise von Schön-Angerer leitete die anschließende Diskussion. Sie berichtete zudem von ihren Erfahrungen aus der theaterpädagogischen Arbeit in Chemnitz und im Erzgebirge, wo sie bis 2021 tätig war. Dort konnte sie in Kooperationsprojekten mit Schulen die gesellschaftliche Diskursverschiebung hin zu demokratiefeindlichen Haltungen über mehr als zehn Jahre beobachten. Es entspann sich eine fruchtbare und in Teilen auch emotionale Diskussion zur Frage, wie die Theaterpädagogik demokratiestärkende Kraft entfalten kann. Es wurde beschlossen, die Diskussion in einer Arbeitsgruppe weiter zu führen.

Phase II – Praktische Methoden, Theaterpädagogik und mentale Gesundheit, Lobbyarbeit

In der zweiten Arbeitsgruppenphase wurde parallel an drei verschiedenen Themen gearbeitet. So gab es noch mal eine Gruppe, die praktische Methoden austauschte (Stella Burr). Eine zweite Gruppe „Mentale Gesundheit“ lotete die Möglichkeiten aus, mit theaterpädagogischen Methoden Herausforderungen im Bereich der mentalen Gesundheit zu bearbeiten (Sylva Jürgensen). Eine dritte Gruppe befasste sich schließlich mit der „Lobbyarbeit für Theaterpädagogik“ (Folke Witten-Nierade, Liane Jasulke).

In der Arbeitsgruppe „Mentale Gesundheit“ wurde diskutiert, wie sich die gegenwärtigen Lebensbedingungen auf die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern auswirken und wie die theaterpädagogische Arbeit darauf reagieren kann. Auch die Bedingungen während der Pandemie (aufgrund des Abstandsgebots und Maskentragens) wurden besprochen, da viele Kinder im Grundschulalter Schwierigkeiten haben in Kontakt zu gehen und Emotionen mimisch zu dekodieren. Wir kamen überein, dass die Theaterpädagogik Räume kreiert, in denen Kontakt gefördert und ein Zugang zu Emotionen und deren Ausdruck ermöglicht wird. Dies wird auch im Sinne einer „gesunden Gesellschaft“ dringend benötigt.

In der Gruppe „Lobbyarbeit“ wurde deutlich, dass es nicht den einen (Berufs-)Verband für die Theaterpädagog*innen in Schleswig-Holstein gibt. Es existieren aber verschiedene Verbände, wie die LAG Spiel & Theater e.V., der fdk sh e.V., die LKJ SH e.V., die Netzwerke der Kulturvermittler*innen, die sich alle in Schleswig-Holstein auch für Theaterpädagogik einsetzen. Die genannten Netzwerke und Vereine waren auch bei diesem Treffen vertreten und haben sich vorgenommen, sich in Zukunft stärker abzustimmen und gemeinsam für eine bessere Sichtbarkeit der professionellen Theaterpädagogik bzw. Pädagogik der Darstellenden Künste einzusetzen. Ein weiterer Akteur, der auch immer wieder erwähnt wurde, ist der Bundesverband der Theaterpädagoginnen e.V. (BuT). Aktuell scheint es aber keine Regionalgruppe des BuT zu geben.

Das 3. Treffen der Theaterpädagogik Schleswig-Holstein findet am 7. November 2025 in Kiel statt.

Unter allen Teilnehmenden herrschte Einigkeit, dass es 2025 das dritte Treffen der Theaterpädagog*innen Schleswig-Holstein geben soll. Als Termin wurde Freitag, der 7. November 2025, festgelegt und die Kolleg*innen aus Kiel haben sich bereit erklärt das Treffen auszurichten. Interessierte können sich gerne schon für einen Einladungsverteiler bei der LKJ SH e.V. oder der LAG Spiel & Theater melden.

Das Treffen der Theaterpädagog*innen Schleswig-Holstein wurde gemeinsam von der LAG Spiel & Theater e.V., der Theaterschule Flensburg gGmbH und der LKJ SH e.V vorbereitet.

Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung durch eine Förderung des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur.

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LesenetzSH erhält startsocial-Stipendium

LesenetzSH erhält startsocial-Stipendium

Das LesenetzSH freut sich, eines der 100 Projekte zu sein, die im Rahmen des startsocial-Wettbewerbs 2024/25 mit einem Beratungsstipendium ausgezeichnet wurden. Diese Stipendien werden jährlich an ehrenamtliche Initiativen vergeben, die sich für soziale und gesellschaftliche Belange engagieren. Ziel der Förderung ist es, die Wirkungskraft dieser Projekte durch professionelle Beratung und Unterstützung zu steigern.

Im Zuge des viermonatigen Stipendiums, das von November 2024 bis Februar 2025 läuft, wird das Lesenetz SH von zwei erfahrenen Coaches begleitet. Diese Fach- und Führungskräfte aus der Wirtschaft unterstützen das Netzwerk dabei, seine Strukturen und Strategien zu optimieren, um den Wirkungskreis zu erweitern und die langfristige Nachhaltigkeit zu sichern.

Ein zentraler Bestandteil des startsocial-Programms ist die Vernetzung der geförderten Initiativen untereinander. Das LesenetzSH wird von der Möglichkeit profitieren, sich mit engagierten Initiativen aus ganz Deutschland auszutauschen, die sich u.a. in den Bereichen Bildung, Inklusion und Demokratieförderung engagieren.

„Das Stipendium bietet eine tolle Chance, das LesenetzSH weiter zu entwickeln und die Leseförderung in Schleswig-Holstein zu stärken“, freut sich LesenetzSH-Koordinatorin Charlotte Reimann.

Weitere Informationen zu startsocial und den geförderten Projekten unter www.startsocial.de.

Vorankündigung: TikTok Challenge

TikTok macht immer wieder Schlagzeilen: Sei es in Bezug auf den schlechten Datenschutz, die Verbreitung von Fake News oder die engen Filterblasen, in die Menschen hineingeraten können. Zugleich sind viele Jugendliche und auch Erwachsene begeistert von den Möglichkeiten, die die Plattform bietet. Wenn wir Lebensweltorientierung und medienpädagogische Verantwortung ernst nehmen, müssen wir uns in der außerschulischen Arbeit mit Jugendlichen mit der Plattform auseinandersetzen.
Deshalb freuen wir uns, dass wir Anfang 2025 die Fortbildungsreihe „The TikTok Challenge“ anbieten können. Als Referentin konnten wir Nele Hirsch von ebildungslabor gewinnen. Das Projekt wird finanziell gefördert vom Offenen Kanal Schleswig-Holstein und dem Digitalministerium des Landes SH. Weitere Informationen zum Angebot folgen demnächst. Wenn Sie weitere Informationen zum TikTok Challenge und als erste den Anmeldelink erhalten wollen, tragen Sie bitte Ihre Kontaktdaten in das Formular unten ein.

Auftaktveranstaltung: Ein gelungener Start in das neue Freiwilligenjahr

Auftaktveranstaltung: Ein gelungener Start in das neue Freiwilligenjahr

Unter dem Motto „Ideen starten mit dir“ wurden die 124 neuen Freiwilligen der Formate FSJ Kultur, FSJ Politik und FSJ Schule in Schleswig-Holstein mit einer Veranstaltung im Hohen Arsenal in Rendsburg herzlich willkommen geheißen.

Neben den neuen Freiwilligen sowie ihren Begleiter*innen aus den Einsatzstellen, haben auch jugendpolitische Sprecherinnen aus den Landtagsfraktionen und Mitarbeitende des Landes Schleswig-Holstein teilgenommen.

Die anderthalbstündige Feier wurde traditionell von ehemaligen Freiwilligen gestaltet, die gerade ihr FSJ oder BFD abgeschlossen haben. Sie kreierten ein vielfältiges, kreatives und informatives Bühnenprogramm, das aufzeigte, wie sehr ein Freiwilligendienst sowohl persönlich bereichernd als auch gesellschaftlich relevant ist.

Die neuen Freiwilligen erwartet ein Jahr voller Kreativität, neuen Lernens sowie die Möglichkeit sich auszuprobieren und zu organisieren. Leider können wir als Träger der Freiwilligendienste Kultur & Bildung diesen Jahrgang 15 engagierten jungen Menschen weniger diese Möglichkeit bieten aufgrund der Kürzungen auf Bundesebene.“ berichtet Christian Schmidt-Rost, Geschäftsführer der LKJ SH e.V. Wie auch im vergangenen Jahr wurden die Feierlichkeiten auch von Gesprächen über die angekündigten Kürzungen und die steigenden, nicht gegenfinanzierten Kosten begleitet.

Vielfalt im Ganztag gestalten

Vielfalt im Ganztag gestalten

Begrüßungsrede von Dr. Christian Schmidt-Rost anlässlich des Parlamentarischen Abends am 19. Juni 2024 (Text als pdf)

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,

sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete,

sehr geehrte Staatssekretärin Dr. Stenke,

sehr geehrter Staatssekretär Wendt,

sehr geehrter Staatssekretär Albig,

liebe alle, die Sie bereit sind, sich für die ganztägige Förderung von Grundschulkindern einzusetzen,

wir freuen uns sehr, Sie heute zur gemeinsamen Abendveranstaltung im Schleswig-Holsteinischen Landeshaus begrüßen zu dürfen, obwohl die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Herren ein EM-Spiel bestreitet. Der heutige Abend ist ein besonderer, weil er von über 20 Verbänden, Organisationen und Netzwerken aus verschiedenen Feldern gemeinsam erdacht wurde und somit eher nicht in klassische Veranstaltungsraster passt. Sie fragen sich vermutlich:

  • Wie hat diese heterogene Gruppe zusammengefunden?
  • Was ist das Ziel dieser Veranstaltung?
  • Und warum hat die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein oder kurz LKJ SH e.V. die Koordination übernommen?

Gerne möchte ich Ihnen diese drei Fragen kurz beantworten.

Lassen Sie mich mit der für mich einfachsten Frage beginnen.

Warum hat sich die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. bereit erklärt die Koordination des heutigen Abends zu übernehmen?

Es sind zwei zentrale Gründe: Erstens, Ganztag kann sich für die außerschulische kulturelle Bildung in Schleswig-Holstein zu einer Chance oder einer Bedrohung entwickeln. Wir wollen es so mitgestalten, dass es eine Chance wird. Zweitens, als LKJ SH sind wir es gewohnt in heterogenen Bündnissen zu arbeiten. Denn wir sind das Dach der verschiedenen Spartenverbände und landesweit aktiven Organisationen der kulturellen Bildung. Von außerschulischen Bildungsstätten über Filmpädagogik, Literatur & Leseförderung, Kunst und Musik in allen erdenklichen Variationen, Spielmobil-Arbeit, Tanz, Theater bis zu Zirkus ist alles dabei. Durch diesen bunten Strauß haben wir gelernt auch zwischen auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Strukturen nach gemeinsamen Interessen zu suchen. Zudem tragen wir zwei Angebote, die nur in Bündnissen funktionieren: Die Koordination der Freiwilligendienste Kultur und Bildung und die Servicestelle „Kultur macht stark“ Schleswig-Holstein. Bei den Freiwilligendiensten müssen wir die Interessen von landesweit gut 130 Einsatzstellen aus den Bereichen Kultur, Politik und Schule, mit den Interessen der Freiwilligen, der Förderer und des bundesweiten Trägerverbunds in Einklang bringen. Die Servicestelle „Kultur macht stark“ Schleswig-Holstein berät Organisationen, die in einem Bündnis mit zwei weiteren Partnereinrichtungen beispielswiese Projekte der kulturellen Bildung im Ganztag mit Bundesmitten finanzieren wollen. Kristin König, die heute auch anwesend ist, berät Sie gerne dazu. Gemeinsam ist unseren Angeboten und den Angeboten unserer Mitglieder, dass diese nachweislich einen Beitrag zur Persönlichkeitsstärkung und zur Demokratiebildung der Teilnehmenden leisten. Zusammengefasst lautet die Antwort auf die erste Frage, auf der inhaltlichen Ebene: Die Ausgestaltung des Rechtsanspruchs ist für die Szene der kulturellen Bildung ebenso wie für die Kinder in Schleswig-Holstein wichtig. Auf der organisatorischen Ebene: Wir von der LKJ sind Profis für partizipative Koordination heterogener Gruppen und das Gestalten von kreativen Prozessen und Lösungen. Wie gut sie darin sind, haben bei der Vorbereitung dieses Abends ganz besonders Kristin König, Lena Patent und Jörg Walter-Thurm gezeigt. Dafür möchte ich ihnen ganz herzlich danken.

Zur zweiten Frage:

Wie hat diese heterogene Gruppe der Veranstaltenden zusammen gefunden?

Die gesetzliche Verankerung des Anspruchs auf ganztägige Förderung von Kindern im Grundschulalter im Herbst 2021 hat in vielen Bereichen, die mit Grundschulkindern arbeiten, ambivalente Gefühle ausgelöst. Sport, Kulturelle Bildung, Jugendverbandsarbeit war bewusst: Dieses Gesetz hat das Potential, das eigene Feld grundlegend zu verändern. So wurden Fachtage veranstaltet und Positionspapiere geschrieben. Bald waren zwei Punkte klar: 1. Ohne die Wohlfahrtsorganisationen funktioniert kein Ganztagsangebot. 2. Wenn Kulturelle Bildung, Sport und Jugendverbandsarbeit eingebunden sind, wird Ganztag für die Kinder und Jugendlichen viel besser.

Anfang 2023 initiierten wir daher eine informelle Austauschrunde zum Ganztag mit Kultureller Bildung, Wohlfahrt, Sport und Jugendverbandsarbeit. Am Anfang ging es vor allem um den Informationsaustausch über den Prozess. In den regelmäßigen Videokonferenzen wuchs Vertrauen und ein Verständnis dafür, dass wir unterschiedliche Rollen im Ganztag übernehmen wollen, aber ein gemeinsames Ziel haben: Im Sinne der Kinder streben wir alle eine möglichst hohe Qualität des Ganztagsangebots überall in Schleswig-Holstein an. Was bedeutet das?

Qualität des Ganztagsangebots vom Kind aus denken

Qualität bedeutet für uns vom Kind aus gedacht: Jedes Kind kann unabhängig von der ökonomischen Situation seiner Eltern an der ganztätigen Förderung teilnehmen. Jedes Kind kann zu seinen Fachkräften Vertrauen aufbauen, weil diese langfristig im Ganztag arbeiten und entsprechend bezahlt werden. Jede Fachkraft im Ganztag ist nur für so viele Kinder zuständig, dass jedes Kind auch ruhige Momente für ein Gespräch mit seiner Vertrauensfachkraft haben kann. Jedes Kind erhält eine warme Mahlzeit in angenehmer Atmosphäre. Jedes Kind kann Rückzugs- und Ruheräume nutzen. Jedes Kind kann in Wahlangeboten aus Kultureller Bildung und Sport seine Interessen entwickeln und schärfen sowie Selbstwirksamkeit erfahren. Jedes Kind kann sich für die Hausgaben Hilfe holen. Jedes Kind kann im Rahmen von Wahlangeboten wie beispielsweise den Pfadfindern die Umgebung entdecken oder die Jugendfeuerwehr kennenlernen. Qualität bedeutet für uns außerdem, dass Kinder von halbwegs entspannten Eltern abgeholt werden, weil diese wissen, dass ihre Kinder an einem Ort sind, an dem sie sich wohlfühlen.

Daraus ergibt sich zusammenfassend auch: Um gleichwertige Lebensbedingungen in allen Landesteilen zu erreichen, müssen Rahmenbedingungen wie Betreuungsschlüssel, Mindestanforderungen an Räume und Personal ebenso wie der Anspruch auf Wahlangebote aus den Bereichen Sport und Kultureller Bildung sowie eine Anbindungsmöglichkeit für die Jugendverbandsarbeit im Landesrecht geregelt werden. Es versteht sich von selbst, dass dies auch mit einer gemeinsamen Finanzierung durch die verschiedenen Ebenen einhergehen muss.

Zur dritten Frage:

Und was ist das Ziel unserer heutigen Veranstaltung?

Wir wollen Ihnen, sehr geehrte Mitglieder des Landtags und der Landesregierung ebenso wie Ihnen geschätzten Vertreter*innen aus der kommunalen Familie, Mut machen. Mut, die ganztätige Förderung von Kindern bei den schwierigen Haushaltsberatungen hoch zu priorisieren und gemeinsam Strategien für einen erstklassigen Ganztag zu entwickeln. Denn eine qualitativ hochwertige ganztägige Förderung von Kindern im Grundschulalter hat nachweislich positive Effekte auf viele gesellschaftliche Bereiche wie Bildungsgerechtigkeit, Fachkräfte-Gewinnung, Integration, Armutsrisiko von Alleinerziehenden und Frauen im Alter sowie gesellschaftlicher Zusammenhalt, um nur einige zu nennen.

Ganztag als Katalysator für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Auf den Punkt „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ möchte ich zum Schluss meiner Redezeit noch kurz eingehen: Unsere Grundschulen sind mittlerweile die einzigen Orte, an denen Menschen aller Milieus aufeinandertreffen und zusammenarbeiten müssen. Deswegen kann ein Ganztagsangebot, das als sozialer Knotenpunkt gedacht und gelebt wird, die Wirkung eines Katalysators für gesellschaftlichen Zusammenhalt entfalten.

Wenn die Ganztagskoordination an der Schule ein Netz zu Sportvereinen, Musikschulen, Tanzschulen, Spielmannszügen, Theatern, Fab-Labs, Kommunalen Kultureinrichtungen, Jugendrotkreuz, Pfadfindern, Jugendfeuerwehr, DLRG und weiteren Akteuren knüpft, dann besteht die Chance, dass auch Kinder in Vereine und Organisationen hineinwachsen, die dort bisher nicht hingefunden hätten. Zugleich bietet es einen Ansatz für die Nachwuchsprobleme in vielen Organisationen und nimmt uns die Sorge vor dem Verlust der Grundschulkinder in den Angeboten. Weiter kann ein solches Konzept einen Beitrag leisten, das enorme Problem der Fachkräfte für den Ganztag zu entschärfen. Sicherlich kommt jetzt gleich der Einwand, dass viele dieser Angebote von Berufstätigen im Ehrenamt gemacht werden. Aber ich denke, wenn wir es wirklich wollen, ließen sich auch dafür kreative Lösungen finden. Wenn wir Ganztag nicht nur als Raum zum Abbau schulischer Defizite denken, sondern als einen sozialen Knotenpunkt, dann könnte er sich zu einem Win-Win-Win-Projekt für viele Gesellschaftsbereiche entwickeln.

Wie Holstein Kiel – in zehn Jahren in die 1. Liga

In den vergangenen Wochen wird in allen möglichen Kontexten die KSV Holstein als Beispiel herangezogen, dass man es, trotz struktureller Nachteile, in die 1. Liga schaffen kann, wenn viele Engagierte, beharrlich, mit ambitionierten Zielen, einem guten Konzept und viel Teamgeist zusammenarbeiten. Für mich, der ich in den 1990er Jahren in einem vor sich hin bröselnden Holsteinstadion davon träumte, dass in der Stadt des THW und der Baltic Hurricanes Fußball überhaupt eine größere Rolle spielt, grenzt der Aufstieg von Holstein in die 1. Fußball Bundesliga an ein Wunder. Was ich damit aber sagen möchte: Heute scheint es noch schwer vorstellbar, dass der Ganztag in Schleswig-Holstein flächendeckend im bundesvergleich in der 1. Liga spielt. Aber wir können es hinbekommen, wenn wir uns jetzt alle gemeinsam – Land, Kommunen, Wohlfahrt, Sport, Jugendverbände, Kulturelle Bildung und Schule – aufmachen und ambitionierte Ziele formulieren sowie realistische Meilensteine für die nächsten zehn Jahre entwickeln. Dann können wir es wie Holstein Kiel auch in zehn Jahren von der dritten in die 1. Liga schaffen. Unsere Kinder, deren Eltern und die positiven Effekte auf viele weitere Politikfelder unseres Bundeslandes sollten es uns wert sein. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen inspirierenden und motivierenden Abend.

Text: Dr. Christian Schmidt-Rost

Kontakt:

LKJ SH – Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V.

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