Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise!

Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise!

Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise!

Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise. Das ist das Fazit des ersten „Tag zur Leseförderung.“ Auf Einladung des LesenetzSH präsentierten sieben Initiativen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin ihre jeweiligen Ansätze den etwa 50 Besucher:innnen im Literaturhaus Schleswig-Holstein in Kiel. Margit Ehbrecht berichtete von den Aktivitäten des Friedrich-Bödecker-Kreis SH e.V., der an vielen Orten landesweit Autorenbegegnungen für junge Menschen und Lesewettbewerbe wie das Türmelesen organisiert. Bärbel Lubert stellte den Büchereiverein Dietrichsdorf e.V. vor. Dieser hatte vor mehr als 10 Jahren die Stadtteilbibliothek gerettet und hält sie jetzt mit ganz viel ehrenamtlichen Engagement am Leben. Gesa Gilbert berichtete davon, wie sie gemeinsam mit anderen Engagierten im Kreis Plön eine neue MENTOR-Gruppe ins Leben gerufen hat. Ab dem kommenden Schulhalbjahr werden an verschiedenen Schulen im Kreis ehrenamtliche Mitarbeitende Kinder auf dem Weg zum Lesen begleiten. Regine Dürmeyer Kinder- und Jugendbuchkreis Kiel berichtete vom Lesezelt auf der Kieler Woche und vor allem aber auch von der Rezensionsgruppe, die jedes Jahr thematische Buchempfehlungslisten erarbeitet. Angelika Rau stellte ihre Initiative „Lesen – was sonst?!“ vor, in der sie Akteure in Eckernförde vernetzt, um in Kooperation mit Schulen mehr Kinder in Eckernförde für das Lesen zu begeistern. Alle genannten Initiativen freuen sich über Mitstreiter:innen. Die Kontaktdaten aller Vereine finden sie hier.

Lesen und Erzählen ist auf vielen Sprachen eine zentrale Kompetenz. Zwei Projekte haben zum Abschluss mehrsprachiges Material vorgestellt, das es ermöglicht, Leseförderung in die Familien zu tragen, bei denen die Eltern sich in anderen Sprachen als Deutsch sicherer sind. Andrea Ludorf, Geschäftsführerin des Kulturkaufhauseses Dussmann präsentierte eine Kooperation mit verschiedenen Kita-Trägern und Verlagen, die es ermöglicht hat, dass 12 bekannte Kinderbuchtitel in neun Sprachen produziert wurden. Diese werden nun von den Kitas für die Lese- und Sprachförderung eingesetzt, können aber auch im Buchhandel erworben werden. Schließlich begeisterte Anna Majert von der Initiative Coach@school mit dem blauen Lesekoffer. Dieser enthält mehrsprachige Kinderbücher. Ab diesem Schuljahr ist er auch an 15 Grundschulen in Schleswig-Holstein im Einsatz.

Die Mitarbeitenden des schleswig-holsteinischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Herr Alexander Kraft, Abteilungsleiter für Schule und Frau Verena Andel, Referatsleiterin für Kulturelle Bildung, betonten in ihrem unterhaltsamen dialogischen Grußwort die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen außerschulischen Initiativen und Schule und drückten auch im Namen von Ministerin Prien ihre Anerkennung für das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Bereich der Leseförderung aus.

Charlotte Reimann und Dr. Christian Schmidt-Rost, die Initiatoren des LesenetzSH zeigten sich mit der zweiten Veranstaltung des Netzwerks sehr zufrieden. Charlotte Reimann betonte: „Der heutige Tag hat gezeigt, welches Potential in den verschiedenen ehrenamtlichen Initiativen steckt. Allerdings wurde auch immer wieder deutlich, dass diese mit etwas mehr hauptamtlicher Unterstützung noch wirksamer sein könnten.“ Dr. Christian Schmidt-Rost Geschäftsführer der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein (LKJ SH e.V.) ergänzt: „Als LKJ SH sind wir sehr gerne das institutionelle Dach des LesenetzSH. Aber auch ich mache die Organisationsarbeit momentan fast nur ehrenamtlich. Mit einer Mitarbeiterin, die sich auf die Koordination des LesenetzSH konzentrieren kann und die Vereine bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, könnte das LesenetzSH noch viel mehr Wirkung für die Lesekompetenz und Lesefreude der Kinder in Schleswig-Holstein entfalten.“

Das LesenetzSH ist ein loser Zusammenschluss von Einzelpersonen, Initiativen, Vereinen und Institutionen, die sich für die Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Erzählen – begeistern. Die Motive zur Mitwirkung und die jeweiligen Aktivitäten der Akteur*innen sind sehr unterschiedlich. Aber alle Mitwirkenden vereint, zweierlei: Erstens wir wollen die Begeisterung für das Lesen, Schreiben, Erzählen mit anderen Menschen teilen. Zweitens im Lesen, Schreiben und Erzählen sehen wir unabdingbare Grundkompetenzen für gesellschaftliche Teilhabe, die jeder Mensch erlenen können muss. Die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein LKJ SH e.V. stellt das institutionelle Dach für das LesenetzSH.

Landesweites Netzwerk für Leseförderung in Schleswig-Holstein gegründet

Landesweites Netzwerk für Leseförderung in Schleswig-Holstein gegründet

Am 24. März 2023 trafen sich auf Einladung der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. rund 40 Engagierte im Nordkolleg Rendsburg, um das erste Netzwerk für Leseförderung in Schleswig-Holstein zu gründen. Unterstützt wurde die Initiative vom Friedrich-Bödecker Kreis in Schleswig-Holstein e.V., dem Bundesverband für Leseförderung e.V. und den Leselernhelfern MENTOR-Kiel.

Laut der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2021 können 28 Prozent der Viertklässler nur schwach oder sehr schwach lesen. Dabei ist Lesekompetenz die Grundlage allen Lernens und unverzichtbar für die aktive Teilhabe an der Gesellschaft. “Die Bedeutung außerschulischer Leseförderung für den Erwerb von Lesekompetenz ist aktuell so groß wie nie,” betonte Charlotte Reimann, Kuratorin des Preetzer Lesefests und Initiatorin der Idee eines landesweiten Netzwerks für Leseförderung.

Die Teilnehmenden des Gründungstreffens reisten aus dem ganzen Bundesland an. Darunter waren zahlreiche Koordinatoren von Mentor – Die Leselernhelfer aus Lübeck, Mölln und Pinneberg, Bibliothekarinnen, Illustratoren, Kinderbuchautorinnen, Lehrerinnen, Vertreterinnen vom Landesförderzentrum Sehen (LFS), die Erzieherin einer Sprachkita, die Projektleitung des Jungen Literaturhauses SH und die Vertreterin einer Volkshochschule an der Westküste.

Fachliche Impulse kamen bei der Auftaktveranstaltung von Susanne Brandt, Projektleiterin bei der Büchereizentrale Schleswig-Holstein; Lenara Sanders, Geschäftsführerin der Lübecker Bücherpiraten e.V.; Nina Kuhn-Moritz, Geschäftsführerin von Seiteneinsteiger e.V. und Nicole Wellbrock, Koordinatorin beim Lesenetz Hamburg.

Tag zur Leseförderung im Literaturhaus Schleswig-Holstein in Kiel geplant

Die Teilnehmenden tauschten sich intensiv über die Ziele und die Struktur eines landesweiten Netzwerks für Leseförderung in Schleswig-Holstein aus. Das Ergebnis ist das Lesenetz Schleswig-Holstein – ein loser Zusammenschluss von Menschen, die in der Leseförderung aktiv sind. Ziel des Netzwerks sind Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer. Einig waren sich die Teilnehmenden außerdem darin, dass es mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung für Leseförderung braucht. Verabredet wurde ein weiteres landesweites Netzwerktreffen im Herbst.

In Kooperation mit der LKJ ist am 7. Oktober 2023 ein Tag zur Leseförderung im Literaturhaus Schleswig-Holstein in Kiel geplant. Es soll den Austausch untereinander ermöglichen und den Wissenstransfer fördern. Die Mitglieder können sich und ihre Angebote präsentieren, ihr Wissen in Workshops teilen, sich bei Kaffee und Klönschnack vernetzen und gemeinsam neue Ideen für die Leseförderung entwickeln.

Das Lesenetz ist offen für alle, die sich in der Leseförderung engagieren (möchten). Wer Interesse hat, den Tag zur Leseförderung mitzugestalten, kann sich an das Organisationsteam wenden. Das nächste Treffen findet am 26. Mai 2023 von 10 – 12 Uhr im Literaturhaus SH (Schwanenweg 13) in Kiel statt. Kontakt: lesenetz@charlotte-reimann.de. oder Dr. Christian Schmidt-Rost

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