2. Netzwerktreffen der Theaterpädagogik in Schleswig-Holstein

2. Netzwerktreffen der Theaterpädagogik in Schleswig-Holstein

Am 27. September trafen sich über 30 Theaterpädagog*innen aus ganz Schleswig-Holstein in der Theaterschule Flensburg zum zweiten Vernetzungstreffen der Szene. In einem vielfältigen Programm tauschten sie sich aus und erhielten vielfältige Impulse für die eigene Arbeit.

Impuls „Gametheater“

Unter dem Titel „Gametheater“ gestaltete Malte Andritter eine interaktive Performance. In dieser setzte er Game-Logiken – also die Regeln und Logiken nach denen Computerspiele und komplexe analoge Brettspiele funktionieren – ein. Die „Zuschauer*innen“, die sich zu ihm auf die Bühne wagten und so zu „Spieler*innen“ wurden, mussten diese Regeln entdecken, um schließlich den Experten-Vortrag auslösen zu können. In diesem wurden dann auch die Eindrücke aus dem vorangegangenen Gametheater reflektiert.

Andritter war bereits auf der Bühne, die er mit verschiedenen Requisiten vorbereitet hatte, als das „Publikum“ den Saal betrat. Das Publikum erwartete einen Impuls zum Thema „Gametheater“. Die Interaktion zwischen Malte Andritter als Schauspieler und Gamedesigner sowie dem Publikum bzw. den Spieler*innen entsponn sich langsam. Einer von vielen spannenden Aspekten war, wie lange die Personen im Publikum brauchten, um aus ihrer angenommenen Rolle als Zuschauer*innen in die Rolle der interagierenden Spieler*innen zu wechseln. Als Spieler*innen gingen sie mit auf die Bühne und versuchten die Rätsel, die die Handlung voran brachten, zu lösen. Dabei mussten sie ähnlich einem Escape-Room Informationen auf der Bühne sammeln und kombinieren. Die Lösungen lösten dann wiederum Aktionen des Schauspielers aus. In einem zweiten Teil gewannen die Spielenden Zugriff auf eine Taschenlampe, die als „Controller“ für den Schauspieler genutzt werden konnte, mit der er an den Platz gelenkt werden konnte, der den finalen Teil auslöste. In diesem wechselte Malte Andritter dann aus der Schauspieler-/Gamecharakter-Rolle, in die Rolle des Experten. Er erläuterte kurz verschiedene Spiel-Formate und Spieler*innen-Typen, die man beim Entwickeln von interaktivem Gametheater sinnvollerweise im Kopf haben sollte. Außerdem berichtete er von seinen Erfahrungen mit der partizipativen Entwicklung von Game-Theater-Stücken bzw. Spielen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Die Präsentation zum Vortrag finden Sie hier.

Projekt-Kurzberichte

Der zweite Programmpunkt beinhaltete kurze Projektpräsentation von verschiedenen Theaterprojekten in ganz unterschiedlichen Kontexten und mit sehr verschiedenen Zielgruppen:

Um weiter in den Austausch zu kommen, schloss sich ein kurzes World-Café an, das dem thematischen Austausch in Kleingruppen diente (Lucie Morin). Nach der Mittagspause, in der sich viel vernetzt wurde, gab es für alle einen Bewegungsimpuls von Elisa Priester.

Thematische Arbeitsgruppen in zwei Phasen

Die Themen für die Arbeitsgruppen am Nachmittag wurden gemeinsam festgelegt. Es gab zwei Runden mit jeweils maximal drei parallel laufenden Arbeitsgruppen.

Phase I – Praktische Methoden, Theaterpädagogik und politische Bildung

In der ersten Arbeitsgruppenrunde probierte eine Gruppe eine praktische Übung von Malte Andritter zur Verbindung von Theater und Spielmechaniken aus. Anschließend tauschten die Teilnehmenden dann Lieblingsübungen und Lieblingsmethoden für unterschiedliche Situationen in ihrer Arbeit als Theaterpädagog*innen aus. Parallel dazu arbeitete eine Gruppe zur Schnittmenge von Theaterpädagogik und politischer Bildung bzw. Demokratiepädagogik. Jan Ivers leitete die Gruppe mit einer Übung des kreativen Schreibens zum genannten Thema ein. Denise von Schön-Angerer leitete die anschließende Diskussion. Sie berichtete zudem von ihren Erfahrungen aus der theaterpädagogischen Arbeit in Chemnitz und im Erzgebirge, wo sie bis 2021 tätig war. Dort konnte sie in Kooperationsprojekten mit Schulen die gesellschaftliche Diskursverschiebung hin zu demokratiefeindlichen Haltungen über mehr als zehn Jahre beobachten. Es entspann sich eine fruchtbare und in Teilen auch emotionale Diskussion zur Frage, wie die Theaterpädagogik demokratiestärkende Kraft entfalten kann. Es wurde beschlossen, die Diskussion in einer Arbeitsgruppe weiter zu führen.

Phase II – Praktische Methoden, Theaterpädagogik und mentale Gesundheit, Lobbyarbeit

In der zweiten Arbeitsgruppenphase wurde parallel an drei verschiedenen Themen gearbeitet. So gab es noch mal eine Gruppe, die praktische Methoden austauschte (Stella Burr). Eine zweite Gruppe „Mentale Gesundheit“ lotete die Möglichkeiten aus, mit theaterpädagogischen Methoden Herausforderungen im Bereich der mentalen Gesundheit zu bearbeiten (Sylva Jürgensen). Eine dritte Gruppe befasste sich schließlich mit der „Lobbyarbeit für Theaterpädagogik“ (Folke Witten-Nierade, Liane Jasulke).

In der Arbeitsgruppe „Mentale Gesundheit“ wurde diskutiert, wie sich die gegenwärtigen Lebensbedingungen auf die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern auswirken und wie die theaterpädagogische Arbeit darauf reagieren kann. Auch die Bedingungen während der Pandemie (aufgrund des Abstandsgebots und Maskentragens) wurden besprochen, da viele Kinder im Grundschulalter Schwierigkeiten haben in Kontakt zu gehen und Emotionen mimisch zu dekodieren. Wir kamen überein, dass die Theaterpädagogik Räume kreiert, in denen Kontakt gefördert und ein Zugang zu Emotionen und deren Ausdruck ermöglicht wird. Dies wird auch im Sinne einer „gesunden Gesellschaft“ dringend benötigt.

In der Gruppe „Lobbyarbeit“ wurde deutlich, dass es nicht den einen (Berufs-)Verband für die Theaterpädagog*innen in Schleswig-Holstein gibt. Es existieren aber verschiedene Verbände, wie die LAG Spiel & Theater e.V., der fdk sh e.V., die LKJ SH e.V., die Netzwerke der Kulturvermittler*innen, die sich alle in Schleswig-Holstein auch für Theaterpädagogik einsetzen. Die genannten Netzwerke und Vereine waren auch bei diesem Treffen vertreten und haben sich vorgenommen, sich in Zukunft stärker abzustimmen und gemeinsam für eine bessere Sichtbarkeit der professionellen Theaterpädagogik bzw. Pädagogik der Darstellenden Künste einzusetzen. Ein weiterer Akteur, der auch immer wieder erwähnt wurde, ist der Bundesverband der Theaterpädagoginnen e.V. (BuT). Aktuell scheint es aber keine Regionalgruppe des BuT zu geben.

Das 3. Treffen der Theaterpädagogik Schleswig-Holstein findet am 7. November 2025 in Kiel statt.

Unter allen Teilnehmenden herrschte Einigkeit, dass es 2025 das dritte Treffen der Theaterpädagog*innen Schleswig-Holstein geben soll. Als Termin wurde Freitag, der 7. November 2025, festgelegt und die Kolleg*innen aus Kiel haben sich bereit erklärt das Treffen auszurichten. Interessierte können sich gerne schon für einen Einladungsverteiler bei der LKJ SH e.V. oder der LAG Spiel & Theater melden.

Das Treffen der Theaterpädagog*innen Schleswig-Holstein wurde gemeinsam von der LAG Spiel & Theater e.V., der Theaterschule Flensburg gGmbH und der LKJ SH e.V vorbereitet.

Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung durch eine Förderung des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur.

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Newsletter 01/2024

Newsletter 01/2024

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Informationen der LKJ SH e.V. zum Thema „Kulturelle Bildung“. Zur besseren Ansicht bitte die Bilder laden.
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Newsletter 01/2024
Die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. (LKJ SH e.V.) informiert Sie vierteljährlich mit einem umfassenden Newsletter über Aktivitäten und Termine der LKJ SH e.V. und ihrer Mitglieder.
 Der heutige Newsletter hält folgende Informationen für Sie bereit: 
Aktuelles aus der Geschäftsstelle
Liebe Newsletter-Lesende,

die Freiwilligendienste Kultur und Bildung sind für uns als LKJ SH e.V. eine zentrale Säule: Sie ermöglichen jungen Menschen prägende Erfahrungen in Kultur- und Bildungseinrichtungen in Schleswig-Holstein zu machen. Den Einsatzstellen ermöglichen sie einen engen Draht zu jungen Menschen zu halten – und vor allem erhalten sie von Freiwilligen im Arbeitsalltag engagierte Unterstützung. Wir sind glücklich, dass das Interesse der Einsatzstellen weiter sehr hoch ist und wir in den vergangenen Wochen von den Einsatzstellen viele positive Rückmeldungen für die Arbeit der Kolleginnen aus dem Freiwilligendienst-Team erhielten.

Insofern würde ich Ihnen, nachdem die Lobbyarbeit für die Freiwilligendienste im Jahr 2023 sehr viel Zeit gekostet hat, gerne schreiben: „Endlich haben wir Sicherheit, dass wir auch den Freiwilligendienstjahrgang 2024/25 in gleichem Umfang, wie in den vergangenen Jahren, durchführen können.“ Leider kann ich das noch immer nicht. Im Bundeshaushalt 2024 wurden für dieses Jahr genug Mittel zur Verfügung gestellt, aber die Verpflichtungsermächtigung auch 2025 in gleichem Maße Finanzen zur Verfügung zu stellen, wurde nicht in den Haushalt geschrieben. Daher hängen wir noch immer in der Luft, eine ausführlichere Erläuterung dazu finden Sie weiter unten.

Neben den Freiwilligendiensten ist die Ausgestaltung des Ganztags an Grundschulen in Schleswig-Holstein ab 2026 aktuell eines unserer zentralen Themen. Der kommende Rechtsanspruch wird die Situation verändern. Wir setzen uns gemeinsam mit vielen anderen Verbänden dafür ein, dass das außerunterrichtliche Angebot auch einen hohen pädagogischen Anspruch hat und vor allem auch viele Anteile von kultureller Bildung enthält. Wir sehen darin eine Chance Kinder zu erreichen, die bisher eher selten von unseren Angeboten erreicht werden. Dieses Thema wird uns 2024 intensiv beschäftigen.
Neben diesen beiden Schwerpunkten werden wir auch in diesem Jahr wieder verschiedene Angebote für Fachkräfte und deren Vernetzung mit unseren Mitgliedern und zahlreichen Partner*innen auf die Beine stellen. Mehr dazu erfahren Sie im Jahresausblick weiter unten.

Herzlich, Ihr
Dr. Christian Schmidt-Rost
Finanzierung des Freiwilligenjahrgangs 2024/25 weiter offen
Nachdem Ende Januar nun endlich der Haushalt 2024 im Bund beschlossen worden war, haben wir uns über die Rücknahme der Kürzungspläne für 2024 sehr gefreut. Allerdings war es eine äußerst kurze Freude, denn die Probleme sind nicht gelöst. Dies liegt daran, dass die Freiwilligen in der Regel im September ihren Dienst beginnen und dann bis Ende August des Folgejahres bei den Einsatzstellen sind. Das gesetzlich vorgeschriebene begleitende Bildungsprogramm, das wesentlich über die Bundesförderung finanziert wird, verteilt sich auch über den 12-monatigen Engagement-Zeitraum der Freiwilligen. Das BMFSFJ und das BAFzA, die die Bundesförderungen verwalten, argumentieren: Wenn in der Finanzplanung 2025 nur Geld für eine reduzierte Anzahl an Freiwilligen-Plätzen vorhanden ist, dann werden auch nur diese Anzahl an Plätzen ab September 2024 bewilligt, unabhängig davon ob für 2024 mehr Geld im Bundeshaushalt eingestellt ist. Denn es muss sichergestellt sein, dass die jungen Menschen, die ihren Freiwilligendienst beginnen, diesen auch mit der gesetzlich vorgeschriebenen Begleitung und im vereinbarten Zeitraum beenden können. Sie argumentieren weiter, dass sie daher nur bei einer Verpflichtungsermächtigung in entsprechender Höhe im Haushalt 2024 für das Jahr 2025 die bisherige Zahl an Freiwilligen-Plätzen bewilligen können. Dies haben die Mitarbeitenden des BMFSFJ auf Arbeitsebene und die Mitarbeitenden des BAFzA unserem Bundesverband, der BKJ e.V., sehr klar kommuniziert. 
 
Nun haben wir einen Haushalt, in dem eine ausreichend hohe Verpflichtungsermächtigung fehlt. Im Hintergrund wird wohl weiter daran gearbeitet, doch noch eine Lösung im Sinne der Freiwilligendienste zu finden. Denn die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Freiwilligendienste haben alle demokratischen Fraktionen im Zuge der Rücknahme der Kürzungen Ausdruck verliehen. Die Träger der Freiwilligendienste und die Einsatzstellen hängen weiter in der Luft. Wir hoffen, dass wir Ende des Monats endlich Klarheit haben werden, ob wir 135 oder 94 Freiwilligen-Einsatzstellen im Jahrgang 2024/25 besetzen können. 
Ziele der LKJ SH e.V. für 2024
Vorstand und Team der Geschäftsstelle der LKJ SH e.V. haben sich auch für 2024 wieder Einiges vorgenommen: Wir wollen die Sichtbarkeit kultureller Bildung und die Wahrnehmung ihrer positiven gesellschaftlichen Effekte stärken. Dafür planen wir verschiedene Veranstaltungen, die sich an Entscheider*innen richten, arbeiten in Gremien wie dem Landesjugendhilfeausschuss oder der „AG politische Jugendbildung“ mit und organisieren spartenübergreifende Vernetzungsveranstaltungen für Fachkräfte. Zudem versuchen wir mit den knapp vorhandenen Ressourcen die Socialmedia-Auftritte auszubauen.
Neben den nach außen sichtbaren Aktivitäten planen wir die LKJ SH e.V. intern weiterzuentwickeln. An der Schnittstelle zwischen Außen und Innen steht die Entwicklung eines neuen Leitbilds, das wir auf der Mitgliederversammlung im Mai verabschieden wollen. Zudem arbeiten wir an den Prozessen im hauptamtlichen Team, die noch weiter digitalisiert werden können
 
Bereits jetzt können Sie sich notieren, dass die LKJ SH e.V. als Partner der LAG Spiel & Theater sowie der Theaterschule Flensburg das Jahrestreffen der Theaterpädagog*innen in Schleswig-Holstein am 27. September in Flensburg mitausrichten wird. Am 14. November trifft sich das LesenetzSH in der Gemeindebücherei Schönkirchen, um sich über das mehrsprachige Vorlesen in Kitas auszutauschen. Noch nicht terminiert ist eine Veranstaltung zur Vernetzung von freischaffenden Kulturpädagog*innen aller Sparten, bei der es unter anderem darum gehen soll, wie Freischaffende in den Ganztag eingebunden werden könnten. Trotz aller Herausforderungen bleiben wir optimistisch, dass 2024 für die LKJ SH e.V. und die kulturelle Bildung in Schleswig-Holstein ein gutes Jahr werden wird. 
Aktuelles von der Servicestelle „Kultur macht stark“
Am 22. Februar ist das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur in der „SPRECHSTUNDE: Kulturförderung“ zu Gast: Dr. Benjamin Hanke wird die Förderung „Transformation in der Kultur“ vorstellen und Ihre Fragen beantworten. Das für Kultur zuständige Ministerium vergibt Fördermittel für Projekte aller Sparten mit dem Ziel, Kulturakteur*innen bei grundlegenden Veränderungsprozessen zu unterstützen. Der Förderschwerpunkt liegt in 2024 auf Vorhaben, die auf mehr Diversität und kulturelle Teilhabe abzielen.
Zudem stellen die Servicestellen „Kulturförderung SH“ (Annika Flüchter) und „Kultur macht stark“ SH (Kristin König) jeweils komprimiert aktuelle sowie anstehende Ausschreibungen in den Bereichen Kultur und kulturelle Bildung vor. Die Anmeldung ist bis zum 21.02.24 per E-Mail (koenig@lkj-sh.de) möglich. Die Anmeldebestätigung mit den Zoom-Zugangsdaten erhalten Sie am Vorabend der Veranstaltung.
Handreichung für Antragstellende
Diskriminierungssensible kulturelle Bildungsarbeit: Reflexionsangebote und Tipps für Antragstellende in „Kultur macht stark“ mit besonderem Fokus auf Migration und Fluchtgeschichte. Diese Handreichung soll dazu anregen, sich bewusst und kritisch damit auseinanderzusetzen, was es bedeutet, in „Kultur macht stark“ mit diskriminierten Zielgruppen zu arbeiten und wie diese angesprochen werden können. Die Handreichung, erstellt vom DLR Projektträger in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, gibt Antragstellenden Denkanstöße, wie sie ihre Projekte von Anfang an diversitäts- und diskriminierungssensibel planen und reflektieren können.
FÖRDERER: 
Fristen 2024
INITIATIVEN:
Bei den Initiativen sind Interessensbekundungen fortlaufend möglich.
Aktuelles von den Freiwilligendiensten
Auf die Plätze, fertig, los! Bewerbungsstart in den Freiwilligendiensten 
Seit dem 01. Februar 2024 können sich Interessierte für ein FSJ Kultur, FSJ Politik oder FSJ Schule bewerben. Insgesamt stehen rund 130 Plätze in Schleswig-Holstein in vielen verschiedenen Institutionen und Organisationen zur Verfügung.
Die Bewerbung erfolgt online über die bundesweite Homepage der Freiwilligendienste Kultur und Bildung. Alle freien Einsatzplätze sind dort mit einem eigenen Profil vertreten. Interessierte können nach Ort und Tätigkeiten filtern und dann direkt online für bis zu acht Plätze eine Bewerbung einreichen. Dafür müssen lediglich zwei Fragen zur Motivation beantwortet werden. Alle Fragen rund um das Bewerbungsverfahren und den einzelnen Einsatzplätzen beantwortet gerne das Team Freiwilligendienste
Freiwilligenticket: Nach holprigem Start nimmt es langsam Fahrt auf!
„Freie Fahrt für Freiwillige“ – Lange haben Freiwillige, Träger und Einsatzstellen dafür gekämpft, dass Freiwilligendienstleistende zumindest vergünstigt den ÖPNV nutzen können. Seit dem Sommer gibt es nun einen ersten Schritt in die richtige Richtung: Das Land Schleswig-Holstein unterstützt Freiwillige beim Erwerb des Deutschlandtickets mit einem Beitrag von circa 16 Euro monatlich. Das freut uns sehr.
Leider ist der Weg zum Ticket länger und komplizierter, als wir es uns wünschen würden: So wird nur dann ein Zuschuss gewährt, wenn auch die Einsatzstelle einen Beitrag von mindestens 15 Euro leistet. Und es muss jede Einsatzstelle einen eigenen Rahmenvertrag mit Nah.SH abschließen. Um zumindest die bürokratischen Hürden zu reduzieren und mehr Freiwilligen ein Ticket zu ermöglichen, haben wir als LKJ SH e.V. ebenfalls einen Rahmenvertrag abgeschlossen und können ab sofort gegen eine kleine Verwaltungsgebühr die Beantragung und Verwaltung des Freiwilligentickets für die Einsatzstellen übernehmen. Weitere Infos dazu gibt es bei den Kolleginnen aus den Freiwilligendiensten.
Porträts: Einsatzstellen und Freiwillige
Die folgenden Porträts sollen Ihnen einen Einblick in die Freiwilligendienste Kultur und Bildung in Schleswig-Holstein geben und sowohl unterschiedliche Einsatzstellen als auch die Tätigkeiten der Freiwilligen vorstellen. 
Schloss Eutin, Westansicht (Foto: Ralf Buscher)

Porträt Einsatzstelle FSJ Kultur: 
Inmitten der Holsteinischen Schweiz und nahe der Ostsee liegt Schloss Eutin (Instagram und Facebook). Durch seine malerische Lage am Großen Eutiner See ist es das ideale Ausflugsziel für Familien und Kulturliebhaber*innen und eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler Schleswig-Holsteins. Das barocke Schlossambiente, die Gemäldesammlung und die Gärten bilden den Rahmen für eine abwechslungsreiche Zeitreise in die Lebenswelt norddeutscher und europäischer Herrscherhäuser. Zum Ensemble gehört auch der englische Landschaftsgarten mit Küchengarten.
Während eines FSJs im Schloss Eutin unterstützt man in allen Kernbereichen des Hauses, u.a. in der Öffentlichkeitsarbeit, der Verwaltung, der Bildung und Vermittlung, im Küchengarten und bei Veranstaltungen. Zudem gewinnt man Einblicke in die kuratorische Arbeit. Darüber hinaus gibt es Spielraum für eigene kreative Projekte.
Porträt FSJ Schule:
„Arbeiten, wo andere Urlaub machen… das trifft definitiv auch für mein FSJ an der Herrmann-Neuton-Paulsen-Schule auf der Nordseeinsel Pellworm zu. Im Sommer sonnenbeschienene Wiesen, mehr Schafe als Einwohner*innen und das Wattenmeer hinter dem Leuchtturm sind das Ambiente; auf der anderen Seite aber auch ein sehr stiller Winter. Durchaus Geschmackssache also, für mich aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Meine Einsatzstelle, die einzige Schule auf der Insel, besuchen derzeit 99 Kinder – auf die Jahrgangsstufen eins bis zehn verteilt. So bleibt durch die überschaubaren Gruppen viel Zeit, intensiv einzelne Kinder zu unterstützen, sei es beim Lesen der ersten Worte oder beim Verstehen der ersten Chemieformeln. An alle zukünftigen Generationen, die mit dieser Stelle liebäugeln und nur davor zurückschrecken, auf eine Insel zu ziehen: Traut Euch! Es lohnt sich!“


Leo Steinle, FSJ Schule 2023/24 an der Herrmann-Neuton-Paulsen-Schule
Wissenswertes
  • Durch Start2Act, dem neuen Förderprogramm der BKJ e.V., werden Träger und Verbände der kulturellen Bildung dabei unterstützt, sichere Orte zu sein, in denen Kinder umfassend vor (sexualisierter) Gewalt geschützt sind. Gefördert werden Workshops bzw. Formate, die (sexualisierte) Gewalt thematisieren, reflektieren oder dafür sensibilisieren sowie die Entwicklung von Schutzkonzepten.
     
  • Noch bis 31. März 2024 Projektförderung beim Deutschen Kinderhilfswerk beantragen: Ziele der Förderung durch die Themenfonds sind die Bekanntmachung der Kinderrechte und die Verbesserung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen.
     
  • Bis 31. März 2024 Fördermittel für Transformation in der Kultur beantragen: Das MBWFK des Landes SH fördert Projekte aller Sparten mit dem Ziel, Kulturakteur*innen bei grundlegenden Veränderungsprozessen zu unterstützen. Der Förderschwerpunkt liegt in 2024 auf Vorhaben, die auf mehr Diversität und kulturelle Teilhabe abzielen.
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Buchempfehlung: Recht für Jugendarbeit und kulturelle Bildung mit Kindern und Jugendlichen.

Rund um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gibt es viele rechtliche Fragen. Insbesondere für Organisationen, die gestützt auf ehrenamtlich Aktive Kurse, Workshops und Fahrten durchführen, stellt es sich oft herausfordernd dar, die verschiedenen Rechtsbereiche in den Blick zu nehmen. Eine gute Orientierung aus verschiedenen Rechtsperspektiven bietet das Buch „Recht – gut informiert sein. Rechtsfragen in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit“. Hilfreich ist das Buch allerdings nicht nur für Menschen in der christlichen Jugendarbeit. Denn die Themen betreffen alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, unabhängig von der Konfession.

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