Mein Name ist Jimi. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich dazu entschieden einen Freiwilligendienst zu machen. In meiner Freizeit spiele ich sehr gerne Musik in Form von Klavier, Gesang oder Schlagzeug, deswegen wusste ich schon, dass es etwas Musikalisches werden sollte. Ich mag es aber auch Menschen Dinge beizubringen. Ich arbeite als Jugendtrainer im Sportverein, gebe Nachhilfe oder coaching sessions und war in der Chorassistenz tätig. Außerdem ist mein späterer Berufswunsch Lehrer zu werden. Deshalb habe ich mich für das musiculum im Kultur Bereich entschieden. Das musiculum steht in Kiel und ist eine Lern- und Experimentierwerkstatt für Kinder und Jugendliche. Über 400 Musikinstrumente befinden sich in diesem Haus, zusätzlich zu zwei Mobilen, die Grundschulen und Kitas in ganz Schleswig-Holstein anfahren. Es kommen Schulklassen von der 2. bis zur 8. Klasse zu uns und verbringen einen musikalischen Vormittag in unserem Haus. Das Kitamobil nimmt ganz viele Musikinstrumente in klein mit und macht innerhalb der Kita-Räumlichkeiten ein Projekt mit den Vorschulkindern. Das Schulmobil wird ab Mai 2025 dasselbe mit 1. Klassen tun.
musiculum einzigartiges Projekt mit vielfältigen Aufgaben
Das musiculum ist ein einzigartiges Projekt. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so ein Haus, was in diesen Tätigkeitsbereichen arbeitet und das hat es für mich zu solch einer attraktiven Stelle gemacht. Meine Aufgabenbereiche sind vielfältig. Von etwas Büroarbeit, zu dem Reparieren, Reinigen und Warten der Instrumente, dem aneignen neuer musikalischer Fähigkeiten, dem managen des Instagram-Kanals, bis zu dem hospitieren von Projekten und den Mobileinsätzen. Wenn man möchte und genügend Erfahrung gesammelt hat, darf man auch häufig eigene Projekt leiten. Eine Woche besteht meistens aus einem Bürotag, ca. einem Mobileinsatz und den Rest Projekttagen mit pro Tag einem Vormittagsprojekt und ab und zu Nachmittagsprojekten. Meine Größte Herausforderung bisher war definitiv mein erstes eigenes Projekt zu leiten, aber es ist für mich auch das spaßigste an dieser Stelle und ich freue mich immer auf jedes neue Projekt!
Neues Ausprobieren auf den Seminaren
Die Seminare sind natürlich auch ein großer Bestandteil eines BFDs/FSJs. Dort kommen alle BFDler*innen und FSJler*innen einer Gruppe zusammen und bilden sich auf die verschiedensten Arten und Weisen fort. Es werden Teambuilding und Gruppenaktionen gemacht und man lernt auch neue Facetten von sich selbst kennen. Mir gefallen dort besonders die Workshops, die einen dazu verleiten neue Dinge auszuprobieren und einem die Möglichkeit geben sich auszuprobieren. Am nützlichsten sind diese Seminare natürlich für alle, die sich noch nicht sicher sind, was sie nach dem Freiwilligendienst machen wollen. Häufig tun sich dabei auch berufliche Werdegänge auf.
Für alle, die sich noch unsicher sind, was sie nach der Schule machen wollen, kann ich einen Freiwilligendienst wärmstens empfehlen. Ebenso für Leute, die ein Jahr Erholung zwischen Studium und ihrem weiteren Werdegang brauchen und sich trotzdem produktiv beteiligen wollen. Es ist eine gute Gelegenheit neue Leute kennenzulernen, sich auszuprobieren und Fähigkeiten zu erlernen. Schaut euch also gerne um und findet eine Stelle, die zu euch passt!
Mehr Informationen zum musiculum auf der Homepage.
Hallo ich bin Dylan. Im Januar 2024 habe ich die Schule mit meinem theoretischen Teil des Fachabiturs beendet, mir hat noch mein praktischer Anteil gefehlt und ich habe mich schon immer sehr für Kunst interessiert– sei es in Form von Wahrnehmung und Erleben oder durch eigenes Schaffen. Deshalb war für mich schnell klar, dass ich nach dem Schulabschluss ein FSJ im Bereich Kultur absolvieren möchte.
Viel Abwechslung zwischen Socialmedia und Events
Ich bin in der Stiftung Landdrostei, einem Kulturhaus in Pinneberg, tätig. Hier finden regelmäßig Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Workshops etc. statt. Neben dem Social-Media-Bereich gehört es zu meinen größten Aufgaben, bei den Vorbereitungen solcher Events mitzuhelfen. Dabei wird viel Wert auf meine Meinung und Wahrnehmung gelegt, und mir wird auch viel Freiheit bei meiner Arbeit gelassen, was ich an meiner Stelle sehr zu schätzen weiß. Durch die vielen verschiedenen Menschen, mit denen man zu tun hat, und die verschiedenen Projekte, um die ich mich nebenbei noch kümmern muss, wie „Mach Kultur Lebendig“ (eine Kampagne) oder „Frühwerk“ (eine Kunstausstellung für Jugendliche), sind meine Arbeitstage sehr abwechslungsreich.
Zeit mit anderen FSJler*innen auf dem Scheersberg
Bis jetzt haben zwei Seminare stattgefunden. Das erste ging eine Woche, das zweite nur zwei Tage. Im ersten Seminar drehte es sich darum, andere FSJler*innen kennenzulernen, über deren Einsatzstellen zu lernen und sich selber mehr über die eigenen Aufgaben in der Stelle klar zu werden. In den ersten zwei Tagen wurden sehr viele Spiele gespielt, die sehr interaktiv waren und zum gegenseitigen Kennenlernen gedacht waren. In den darauf folgenden Tagen wurden wir alle in Workshops unserer Wahl eingeteilt und haben diese am letzten Tag vorgestellt. Beim zweiten Seminar konnte ich leider nicht anwesend sein, was sehr schade ist, weil man dort viel Hilfe bekam, wie man seine Jahresprojekte gestalten kann. Ich hätte mich auch sehr auf die tollen Menschen gefreut, die man beim letzten Mal kennengelernt hat. 🙁
Empfehlung: FSJ Kultur
Ich würde jedem empfehlen, ein FSJ nach der Schule zu machen, nicht nur, weil es eine Möglichkeit ist, sein Fachabitur zu vervollständigen, sondern auch, weil es eine tolle Möglichkeit ist, einen Einblick in die Arbeitswelt zu bekommen. Anders als bei einem Minijob neben der Schule, sammelt man hier wirkliche Berufserfahrungen. Man lernt, was es bedeutet, einen Vollzeitjob zu haben, während man seine Zukunftsperspektiven erweitern kann. Dabei ist man nicht langfristig gebunden und wird trotzdem wie ein gleichwertiges Mitglied des Teams behandelt.
Mehr Informationen zum Kulturhaus in der Landdrostei Pinneberg auf der Homepage drostei.de.
Mein Name ist Robin und ich absolviere derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Kultur, genauer gesagt in der Kirchenmusik in Segeberg. Mein Träger ist die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. (LKJ SH), und mein Arbeitsplatz ist die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Segeberg, die – wie es der Name vermuten lässt – in Bad Segeberg liegt. Hier arbeite ich in einem inspirierenden und kreativen Umfeld, das von Musik, Gemeinschaft und Spiritualität geprägt ist.
Die Verbindung von Musik und Gemeindearbeit macht meine FSJ-Stelle in der Kirchenmusik besonders reizvoll. Ich habe die Möglichkeit, viel Verantwortung zu übernehmen und mich musikalisch in Gottesdiensten sowie bei Amtshandlungen einzubringen. Ein besonderes Highlight war für mich ein Konzert, in dem ich als Bass-Solist neben vier ausgebildeten Sänger*innen auftreten durfte. Zudem durfte ich bei der Einsegnung unseres Propstes Orchester und Chor dirigieren – eine einzigartige Erfahrung. Ein weiterer Höhepunkt meines FSJs ist der Neubau der Kirchenorgel, der genau in meine Dienstzeit fällt. Ich erlebe den gesamten Prozess mit – von der Anlieferung der ersten Gerüstteile bis hin zum finalen Feintuning der Orgel. Außerdem habe ich die Möglichkeit, kostenfreien Musikunterricht zu nehmen und werde umfassend bei der Vorbereitung auf ein mögliches Musikstudium unterstützt.
Vielfältige Aufgaben
Während meines FSJs übernehme ich eine Vielzahl von Aufgaben. Dazu gehören unter anderem: die Vorbereitung und Begleitung von Chor- und Ensembleproben, die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten und Amtshandlungen sowie die Organisation von Konzerten und anderen kirchlichen Veranstaltungen. Auch wenn man es im Bereich der Kirchenmusik vielleicht nicht erwartet: Ein beträchtlicher Teil meiner Arbeit besteht aus Büroaufgaben wie der Planung und Koordination von Terminen. Dabei werden meine Stärken und Fähigkeiten stets berücksichtigt, und ich arbeite eng mit meinen beiden Kollegen zusammen. Besonders spannend ist, dass ich viele Freiräume für eigene Ideen habe. So habe ich im November einen Instagram-Account für die Kirchenmusik ins Leben gerufen, den ich seither eigenständig betreue. Darüber hinaus investiere ich viel Zeit ins Üben meiner Instrumente, um bestmöglich auf die Aufnahmeprüfung an der Hochschule vorbereitet zu sein.
Seminare – Bildungstage mit anderen Freiwilligen
Ein wichtiger Bestandteil des FSJs sind die Seminare, die vom Träger organisiert werden. Diese bieten eine hervorragende Gelegenheit, sich mit anderen Freiwillig*innen auszutauschen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Seminare sind abwechslungsreich gestaltet und beinhalten Workshops, praktische Übungen und Reflexionsrunden. Besonders begeistert haben mich bisher die kreativen und handwerklichen Workshops. Thematisch drehen sich die Seminare häufig um Persönlichkeitsentwicklung, Projektmanagement und andere zentrale Themen für den beruflichen und persönlichen Werdegang. Ein FSJ bietet eine großartige Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und wichtige Kompetenzen zu entwickeln. Mein Einsatz in der Kirchenmusik ermöglicht es mir, meine musikalischen Fähigkeiten zu erweitern, Eigeninitiative zu zeigen und in die vielfältige Arbeit einer Gemeinde einzutauchen. Zudem ist ein FSJ eine ideale Gelegenheit, um zwischen Schule und Ausbildung oder Studium Orientierung zu finden. Für mich ist es eine bereichernde Zeit, die mich sowohl persönlich als auch beruflich weiterbringt.
Claas in der Fachstelle für Jugenddemokratiebildung beim KJR Stormarn
Hallo, ich bin Claas Ostendorf, 19 Jahre alt, und mache gerade mein FSJ beim Kreisjugendring Stormarn. Ich mache ein FSJ-Politik in der Fachstelle für Jugenddemokratiebildung und im Bereich Jugendarbeit und Schule . Ich bin politisch interessiert und habe vorher auch schon ehrenamtlich Erfahrungen in der Jugendarbeit gesammelt. Meine Stelle würde ich Leuten empfehlen, die Lust auf Jugendarbeit haben und ein gewisses politisches Interesse mitbringen. Mein Träger ist die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. Parallel zu mir, macht auch Kaja Loose ihren Bundesfreiwilligendienst in der Fachstelle für Jugenddemokratiebildung. Somit bin ich nicht alleine und kann mich gut mit ihr austauschen, was mir Sicherheit gibt.
Jugenddemokratiebildung
Im Bereich Jugenddemokratiebildung beschäftige ich mich einfach gesagt mit der politischen Bildung von Jugendlichen. Darunter fällt sehr viel, weshalb ich ein paar Beispiele nennen werde. Direkt im September hatten wir ein Beteiligungsprojekt in Heidekamp. Eine Kinder-und Jugendbeteiligung zeichnet sich dadurch aus, dass Kinder und Jugendliche sich an eine Entscheidung, die sie betrifft, beteiligen können. In diesem Fall ging es darum, die Wünsche der Kinder für ein neues Element auf dem Spielplatz an einem Tag methodisch herauszuarbeiten. Der Bürgermeister Heidekamps hat die Wünsche dann entgegengenommen und versucht diese jetzt bei der Wahl des Gerätes zu berücksichtigen. Außer Beteiligungsprojekten bieten wir auch Multiplikator*innen Fortbildungen gegen Rechte Parolen an. Oft in Kooperation mit dem Regionalen Beratungsteam Lübeck, die dann die Fortbildung geben. Teilnehmer sind Pädagog*innen, die mit Jugendlichen zusammenarbeiten.
Ein eigenes Projekt
Ich habe mir auch eigene Projekte überlegt, von denen ich euch erzählen möchte. Ich wollte gerne eine Website gestalten und hatte dann die Idee eine Website mit Erfahrungsberichten von FSJler*innen für potenzielle FSJler*innen zu kreieren. Dieses anfängliche normale Projekt wurde dann im Dezember zu meinem FSJ-Projekt. Als zweites Projekt hab ich zusammen mit meiner Kollegin Kaja den Podcast der Fachstelle Jugenddemokratiebildung: „zum Mitnehmen bitte…“. Kaja und ich führen dabei Interviews mit jungen Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren.
Betreuung und Themenfelder der Arbeit
Ich habe eine super Betreuung, die mich ermutigt, kritisch mit mir ist und mit mir zusammen reflektiert. Ich konnte mir Themenfelder aussuchen, in denen ich arbeiten wollte und somit sehr viele neue Erfahrungen machen. Ich kann selber entscheiden, in welchen Bereich ich reinschnuppern möchte. Deswegen kann ich jedem ein FSJ in der Fachstelle für Jugenddemokratiebildung empfehlen. Grundsätzlich sehen meine „normalen“ Tage so aus, dass ich in die Geschäftsstelle fahre und dort an meinem Schreibtisch arbeite. Meine Kernarbeitszeiten konnte ich mir am Anfang selbst festlegen. Die meiste Zeit bereite ich mit meinen Kollegen neue Projekte vor, oder arbeite an meinen eigenen. Oft habe ich aber auch Tage, wo ich nicht im Büro bin. Das sorgt für eine Abwechslung, die mein FSJ noch spannender macht. Ich brauchte glücklicherweise nicht zwingend einen Führerschein, da ich entweder mitgenommen wurde, oder die Bahn gut nutzen konnte. Die FSJ-Seminare finden auf dem Scheersberg statt. Dort hat man die Möglichkeit mit einer festen Seminargruppe verschiedene kreative Arbeiten auszuprobieren. Die Seminare gefallen mir sehr gut, man lernt viele neue Leute kennen und kann sich ausprobieren.
Generell genieße ich die Zeit beim Kreisjugendring sehr und kann allen, die sich für Politik und Jugendarbeit interessiert, die Stelle weiterempfehlen.
Caels Erfahrungen mit dem FSJ Kultur in der Stiftung Herzogtum Lauenburg in Mölln
Hi, hello! Ich bin Cael (dey/deren) und arbeite im Bereich Kultur. Aktuell absolviere ich mein FSJ bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg in Mölln. Dabei habe ich ein großes und vielseitiges Aufgabenfeld: Zu meinen Tätigkeiten gehören die Betreuung der Social-Media-Kanäle, das Erstellen des Newsletters und die Pflege der Homepage. Außerdem kümmere ich mich um den Pressespiegel, unterstütze bei Workshops, plane Veranstaltungen mit und übernehme viele weitere Aufgaben, die immer wieder abwechslungsreich sind.
Highlight – KulturSommer am Kanal
Die Stiftung selbst ist stark in der Organisation von kulturellen Events und Veranstaltungen engagiert. Ein großes Highlight ist der KulturSommer am Kanal, der sich über einen ganzen Monat erstreckt. In diesem Jahr findet er vom 28. Juni bis zum 28. Juli statt, und während dieser Zeit gibt es täglich mehrere kulturelle Veranstaltungen entlang des Kanals. In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Elbe-Lübeck-Kanal, was besonders spannend ist.
Da die Stiftung sehr viel mit Kultur arbeitet, habe ich beschlossen, mein Freiwilligenprojekt ebenfalls in diesem Bereich zu gestalten. Ich möchte ein Fotomagazin erstellen und dieses im Rahmen unserer Frühjahrsausstellung präsentieren. Da ich auch nach dem FSJ unbedingt in Richtung Kunst gehen möchte, bietet sich diese Gelegenheit perfekt an, um praktische Erfahrungen zu sammeln und meine kreativen Ideen umzusetzen.
Viele neue Leute kennenlernen auf den Seminaren
Während des FSJ gibt es insgesamt fünf Seminare, die auf dem Scheersberg stattfinden. Eins davon liegt bereits hinter uns, und das nächste steht kurz bevor. Diese Seminare gehören definitiv zu den Highlights des FSJ! Sie bieten die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und spannende Themen zu entdecken, it ́s so much fun! Das kommende Seminar hat das Thema „Mut“ und beinhaltet verschiedene Workshops wie Fotografie, Modedesign und Improtheater.
Ein FSJ kann eine super Erfahrung sein, wenn man noch nicht genau weiß, wo’s beruflich hingehen soll, oder einfach mal länger in einen Beruf reinschnuppern will als nur mit nem kurzen Praktikum. Oh und neben all den neuen Erfahrungen nimmt man jede Menge nice Erinnerungen mit, auch wenn es nur die Seminare sind 😉 .
Unter dem Motto „Ideen starten mit dir“ wurden die 124 neuen Freiwilligen der Formate FSJ Kultur, FSJ Politik und FSJ Schule in Schleswig-Holstein mit einer Veranstaltung im Hohen Arsenal in Rendsburg herzlich willkommen geheißen.
Neben den neuen Freiwilligen sowie ihren Begleiter*innen aus den Einsatzstellen, haben auch jugendpolitische Sprecherinnen aus den Landtagsfraktionen und Mitarbeitende des Landes Schleswig-Holstein teilgenommen.
Die anderthalbstündige Feier wurde traditionell von ehemaligen Freiwilligen gestaltet, die gerade ihr FSJ oder BFD abgeschlossen haben. Sie kreierten ein vielfältiges, kreatives und informatives Bühnenprogramm, das aufzeigte, wie sehr ein Freiwilligendienst sowohl persönlich bereichernd als auch gesellschaftlich relevant ist.
„Die neuen Freiwilligen erwartet ein Jahr voller Kreativität, neuen Lernens sowie die Möglichkeit sich auszuprobieren und zu organisieren. Leider können wir als Träger der Freiwilligendienste Kultur & Bildung diesen Jahrgang 15 engagierten jungen Menschen weniger diese Möglichkeit bieten aufgrund der Kürzungen auf Bundesebene.“ berichtet Christian Schmidt-Rost, Geschäftsführer der LKJ SH e.V. Wie auch im vergangenen Jahr wurden die Feierlichkeiten auch von Gesprächen über die angekündigten Kürzungen und die steigenden, nicht gegenfinanzierten Kosten begleitet.
Das Jahr im Freiwilligendienst kurz zusammengefasst: Es ist auf 12 Monate ausgelegt, es besteht Anspruch auf 30 Tage Urlaub, das Taschengeld beträgt 435 Euro, die Freiwilligen* sind sozialversichert, bekommen weiterhin Kindergeld und eine Anerkennung des FSJ als praktischen Teil der Fachhochschulreife ist möglich.
Das Jahr 2024 sollte für die Freiwilligendienste eigentlich ausschließlich ein Jahr zum Feiern werden:
Das FSJ wird 60 Jahre alt. Am 29.04.1964 wurde das Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) vom Bundestag verabschiedet und seither engagieren sich jedes Jahr zehntausende junge Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen.
Leider ist der Freiwilligendienst trotz seines Erfolges und der ungemindert großen Nachfrage massiv von Kürzungen bedroht: Der Bundeshaushalt, aus dem der Großteil der Kosten für die pädagogische Begleitung und die gesetzlich verpflichtenden Seminare gedeckt werden, sieht Kürzungen von 7,5 Prozent für den neuen FSJ-Jahrgang, der ab Sommer 2024 startet und von 25 Prozent für den Bundesfreiwilligendienst ab Anfang 2025 vor. Für den Jahrgang ab Sommer 2025 stehen im FSJ sogar Kürzungen von 35 Prozent gegenüber 2023/2024 im Raum.
Die geplanten Kürzungen werden die Zahl der Plätze in den Freiwilligendiensten deutlich reduzieren, die Vielfalt der Einsatzstellen einschränken und die erreichbaren Zielgruppen verkleinern. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem unsere Gesellschaft mehr denn je darauf angewiesen ist, dass junge Menschen sich beruflich orientieren und sich im Kontext von Demokratie, Zusammenhalt und Engagement ausprobieren und bilden können.
Das FSJ Kultur gibt es immerhin schon seit 23 Jahren. Und wir hoffen sehr, dass wir zum 25-jähren Jubiläum in 2026 sagen können: Die Kürzungen wurden zurückgenommen und vielmehr gibt es jetzt für alle jungen Menschen ein Recht auf einen Freiwilligendienst.
In diesem Sinne werden uns weiterhin mit vollem Engagement auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass alle jungen Menschen die Chance bekommen einen Freiwilligendienst zu machen und freuen uns dabei sehr über jegliche Unterstützung.
Über 10 Prozent der Einsatzstellen können nicht besetzt werden
Trotz der Rücknahme der Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 kommt es zu realen Kürzungen der Plätze für das FreiwilligeSoziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst im Freiwilligen-Jahrgang 2024/25. Die LKJ SH e.V. kann im kommenden Jahr mehr als 10 Prozent der Einsatzstellen nicht besetzen, weil die Förderung des Bundes gekürzt wurde. Dr. Christian Schmidt-Rost, Geschäftsführer der LKJ SH e.V., erklärt: „Das ist sehr bitter für unsere Koordinatorinnen, die alle Stunden reduzieren müssen und damit Gehaltseinbußen erfahren. Kündigungen können wir gerade eben so vermeiden. Vor allem ist es aber sehr enttäuschend für die jungen Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten wollen, und die Einsatzstellen. Denn das Interesse von jungen Menschen und Einsatzstellen am Freiwilligendienst in Schleswig-Holstein war ohnehin schon größer als die Zahl der Freiwilligendienstplätze, die zur Verfügung standen“. Im folgenden Interview erläutert Schmidt-Rost, die Auswirkungen noch etwas genauer.
Wie sind die Kürzungen zu erklären, wo doch die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 zurückgenommen wurden?
Das zentrale Problem ist, dass die Freiwilligendienste in der Regel von September bis August des Folgejahres laufen und der Bundeshaushalt pro Kalenderjahr aufgestellt wird. Leider konnte sich das Bundeskabinett nicht darauf einigen, auch in der mittelfristigen Finanzplanung die Kürzungen der Gelder für die Freiwilligendienste für das Haushaltsjahr 2025 zurückzunehmen. Das führt dazu, dass das zuständige Bundesministerium, nur so viele Freiwilligenplätze für den im September startenden Jahrgang finanzieren kann, wie sie auch nach aktueller Finanzplanung in 2025 bezahlen können. Denn es muss sichergestellt sein, dass alle Freiwilligen, die einen Dienst beginnen, diesen auch beenden können.
Wofür werden denn die Fördermittel aus dem Bundeshaushalt überhaupt gebraucht?
Im Jugendfreiwilligendienst sind neben der Engagement-Zeit in der Arbeitsstelle auch 25 verpflichtende Seminartage gesetzlich vorgeschrieben. Diese organisieren wir als LKJ SH e.V. für die Freiwilligen, die ihren Dienst in den Bereichen Kultur, Politik und Bildung absolvieren Außerdem begleiten unsere Koordinatorinnen die Freiwilligen und die Einsatzstellen durch das Freiwilligenjahr. Das Freiwilligenjahr beginnt mit der Planung im Dezember des Vorjahres. Da wird abgefragt, ob die Einsatzstellen im folgenden Jahrgang dabei sein wollen. Bis Januar aktualisieren die Einsatzstellen dann ihre Profile auf der Internetplattform freiwilligendienste-kultur-bildung.de. Ab 15. Januar werden die Stellen freigeschaltet und junge Menschen können ihre Bewerbung für bis zu sechs Stellen ausfüllen. Ab Ende März sichten die Einsatzstellen die Bewerbungen und vereinbaren Kennenlerngespräche mit den jungen Menschen. Im Mai werden die Verträge zwischen Einsatzstelle, Freiwilligen und LKJ SH e.V. erstellt und unterschrieben. Es ist quasi eine Dreiecksbeziehung, die da vereinbart wird. Im September, nach zehn Monaten Vorbereitung, starten die Freiwilligen dann schließlich in den Einsatzstellen. In der Regel treffen sich die Freiwilligen im Oktober zu ihrem ersten Seminar für eine Woche auf in der IBJ Scheersberg. Weitere einwöchige Seminare folgen im Januar, März und zum Abschluss im Juni/Juli. Dazwischen können die Freiwilligen noch aus weiteren Bildungsangeboten auswählen und kommen so auf 25 Seminartage. Zwischen November und März besuchen unsere Koordinatorinnen einmal alle Freiwilligen in ihrer Einsatzstelle. Dort führen sie ein Gespräch mit ihnen und den Verantwortlichen in den Einsatzstellen. Aber auch jenseits dessen sind die Koordinatorinnen immer als Ansprechpartnerinnen bereit, Unabhängig davon stehen die Koordinatorinnen immer als Ansprechpartnerinnen bereit, wenn es einmal zwischen Einsatzstelle und Freiwilligen nicht so laufen sollte. Die Arbeitszeit der Koordinatorinnen sowie die Kosten, die durch die Bildungstage entstehen, werden zu wesentlichen Teilen durch die Förderung des Bundes gedeckt. Zudem erhalten wir noch etwas Unterstützung vom Land Schleswig-Holstein. Weil die öffentliche Förderung aber in den letzten Jahren gleichgeblieben ist und die Kosten massiv gestiegen sind, müssen wir nun auch die Einsatzstellen noch mehr an den Kosten für das gesetzlich vorgeschriebene pädagogische Begleitprogramm beteiligen.
Sie sprachen gerade davon, dass die Bewerbungsphase bis Ende März geht. Können sich junge Menschen jetzt noch für einen Freiwilligendienst bewerben?
Ja, das Portal ist noch offen und junge Menschen können sich sehr gerne noch anmelden und bei Einsatzstellen bewerben. Ohnehin ist der Gesamtprozess dieses Jahr etwas verschoben, weil wir aufgrund der späten Verabschiedung des Bundeshaushalts erst diese Woche erfahren haben, wie groß unser Kontingent für den Jahrgang 2024/25 ist. Die damit verbundenen Unsicherheiten waren für alle Beteiligten äußerst nervenzehrend.
Gilt das eigentlich nur für die Freiwilligendienste im Bereich Kultur und Bildung?
Nein, alle Träger von Freiwilligendiensten – also auch in der Wohlfahrt, Jugendhilfe, Sport – sind von diesen Kürzungen betroffen. Vielen Dank für das Gespräch.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Dr. Christian Schmidt-Rost