2. Netzwerktreffen der Theaterpädagogik in Schleswig-Holstein

2. Netzwerktreffen der Theaterpädagogik in Schleswig-Holstein

Am 27. September trafen sich über 30 Theaterpädagog*innen aus ganz Schleswig-Holstein in der Theaterschule Flensburg zum zweiten Vernetzungstreffen der Szene. In einem vielfältigen Programm tauschten sie sich aus und erhielten vielfältige Impulse für die eigene Arbeit.

Impuls „Gametheater“

Unter dem Titel „Gametheater“ gestaltete Malte Andritter eine interaktive Performance. In dieser setzte er Game-Logiken – also die Regeln und Logiken nach denen Computerspiele und komplexe analoge Brettspiele funktionieren – ein. Die „Zuschauer*innen“, die sich zu ihm auf die Bühne wagten und so zu „Spieler*innen“ wurden, mussten diese Regeln entdecken, um schließlich den Experten-Vortrag auslösen zu können. In diesem wurden dann auch die Eindrücke aus dem vorangegangenen Gametheater reflektiert.

Andritter war bereits auf der Bühne, die er mit verschiedenen Requisiten vorbereitet hatte, als das „Publikum“ den Saal betrat. Das Publikum erwartete einen Impuls zum Thema „Gametheater“. Die Interaktion zwischen Malte Andritter als Schauspieler und Gamedesigner sowie dem Publikum bzw. den Spieler*innen entsponn sich langsam. Einer von vielen spannenden Aspekten war, wie lange die Personen im Publikum brauchten, um aus ihrer angenommenen Rolle als Zuschauer*innen in die Rolle der interagierenden Spieler*innen zu wechseln. Als Spieler*innen gingen sie mit auf die Bühne und versuchten die Rätsel, die die Handlung voran brachten, zu lösen. Dabei mussten sie ähnlich einem Escape-Room Informationen auf der Bühne sammeln und kombinieren. Die Lösungen lösten dann wiederum Aktionen des Schauspielers aus. In einem zweiten Teil gewannen die Spielenden Zugriff auf eine Taschenlampe, die als „Controller“ für den Schauspieler genutzt werden konnte, mit der er an den Platz gelenkt werden konnte, der den finalen Teil auslöste. In diesem wechselte Malte Andritter dann aus der Schauspieler-/Gamecharakter-Rolle, in die Rolle des Experten. Er erläuterte kurz verschiedene Spiel-Formate und Spieler*innen-Typen, die man beim Entwickeln von interaktivem Gametheater sinnvollerweise im Kopf haben sollte. Außerdem berichtete er von seinen Erfahrungen mit der partizipativen Entwicklung von Game-Theater-Stücken bzw. Spielen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Die Präsentation zum Vortrag finden Sie hier.

Projekt-Kurzberichte

Der zweite Programmpunkt beinhaltete kurze Projektpräsentation von verschiedenen Theaterprojekten in ganz unterschiedlichen Kontexten und mit sehr verschiedenen Zielgruppen:

Um weiter in den Austausch zu kommen, schloss sich ein kurzes World-Café an, das dem thematischen Austausch in Kleingruppen diente (Lucie Morin). Nach der Mittagspause, in der sich viel vernetzt wurde, gab es für alle einen Bewegungsimpuls von Elisa Priester.

Thematische Arbeitsgruppen in zwei Phasen

Die Themen für die Arbeitsgruppen am Nachmittag wurden gemeinsam festgelegt. Es gab zwei Runden mit jeweils maximal drei parallel laufenden Arbeitsgruppen.

Phase I – Praktische Methoden, Theaterpädagogik und politische Bildung

In der ersten Arbeitsgruppenrunde probierte eine Gruppe eine praktische Übung von Malte Andritter zur Verbindung von Theater und Spielmechaniken aus. Anschließend tauschten die Teilnehmenden dann Lieblingsübungen und Lieblingsmethoden für unterschiedliche Situationen in ihrer Arbeit als Theaterpädagog*innen aus. Parallel dazu arbeitete eine Gruppe zur Schnittmenge von Theaterpädagogik und politischer Bildung bzw. Demokratiepädagogik. Jan Ivers leitete die Gruppe mit einer Übung des kreativen Schreibens zum genannten Thema ein. Denise von Schön-Angerer leitete die anschließende Diskussion. Sie berichtete zudem von ihren Erfahrungen aus der theaterpädagogischen Arbeit in Chemnitz und im Erzgebirge, wo sie bis 2021 tätig war. Dort konnte sie in Kooperationsprojekten mit Schulen die gesellschaftliche Diskursverschiebung hin zu demokratiefeindlichen Haltungen über mehr als zehn Jahre beobachten. Es entspann sich eine fruchtbare und in Teilen auch emotionale Diskussion zur Frage, wie die Theaterpädagogik demokratiestärkende Kraft entfalten kann. Es wurde beschlossen, die Diskussion in einer Arbeitsgruppe weiter zu führen.

Phase II – Praktische Methoden, Theaterpädagogik und mentale Gesundheit, Lobbyarbeit

In der zweiten Arbeitsgruppenphase wurde parallel an drei verschiedenen Themen gearbeitet. So gab es noch mal eine Gruppe, die praktische Methoden austauschte (Stella Burr). Eine zweite Gruppe „Mentale Gesundheit“ lotete die Möglichkeiten aus, mit theaterpädagogischen Methoden Herausforderungen im Bereich der mentalen Gesundheit zu bearbeiten (Sylva Jürgensen). Eine dritte Gruppe befasste sich schließlich mit der „Lobbyarbeit für Theaterpädagogik“ (Folke Witten-Nierade, Liane Jasulke).

In der Arbeitsgruppe „Mentale Gesundheit“ wurde diskutiert, wie sich die gegenwärtigen Lebensbedingungen auf die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern auswirken und wie die theaterpädagogische Arbeit darauf reagieren kann. Auch die Bedingungen während der Pandemie (aufgrund des Abstandsgebots und Maskentragens) wurden besprochen, da viele Kinder im Grundschulalter Schwierigkeiten haben in Kontakt zu gehen und Emotionen mimisch zu dekodieren. Wir kamen überein, dass die Theaterpädagogik Räume kreiert, in denen Kontakt gefördert und ein Zugang zu Emotionen und deren Ausdruck ermöglicht wird. Dies wird auch im Sinne einer „gesunden Gesellschaft“ dringend benötigt.

In der Gruppe „Lobbyarbeit“ wurde deutlich, dass es nicht den einen (Berufs-)Verband für die Theaterpädagog*innen in Schleswig-Holstein gibt. Es existieren aber verschiedene Verbände, wie die LAG Spiel & Theater e.V., der fdk sh e.V., die LKJ SH e.V., die Netzwerke der Kulturvermittler*innen, die sich alle in Schleswig-Holstein auch für Theaterpädagogik einsetzen. Die genannten Netzwerke und Vereine waren auch bei diesem Treffen vertreten und haben sich vorgenommen, sich in Zukunft stärker abzustimmen und gemeinsam für eine bessere Sichtbarkeit der professionellen Theaterpädagogik bzw. Pädagogik der Darstellenden Künste einzusetzen. Ein weiterer Akteur, der auch immer wieder erwähnt wurde, ist der Bundesverband der Theaterpädagoginnen e.V. (BuT). Aktuell scheint es aber keine Regionalgruppe des BuT zu geben.

Das 3. Treffen der Theaterpädagogik Schleswig-Holstein findet am 7. November 2025 in Kiel statt.

Unter allen Teilnehmenden herrschte Einigkeit, dass es 2025 das dritte Treffen der Theaterpädagog*innen Schleswig-Holstein geben soll. Als Termin wurde Freitag, der 7. November 2025, festgelegt und die Kolleg*innen aus Kiel haben sich bereit erklärt das Treffen auszurichten. Interessierte können sich gerne schon für einen Einladungsverteiler bei der LKJ SH e.V. oder der LAG Spiel & Theater melden.

Das Treffen der Theaterpädagog*innen Schleswig-Holstein wurde gemeinsam von der LAG Spiel & Theater e.V., der Theaterschule Flensburg gGmbH und der LKJ SH e.V vorbereitet.

Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung durch eine Förderung des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur.

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PM: Auftkatveranstaltung der Freiwilligendienste Kultur & Bildung

Pressetext
Rendsburg, 11. September 2024

Auftaktveranstaltung der Freiwilligendienste Kultur & Bildung: Ein gelungener Start in ein neues Freiwilligenjahr

Zum Start des neuen Freiwilligenjahres veranstaltete die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. (LKJ SH e.V.) am Donnerstag, den 5. September, für 125 junge Menschen, die ihren Freiwilligendienst in den Bereichen Kultur, Politik und Schule beginnen, sowie ihre über 100 Einsatzstellen aus ganz Schleswig-Holstein eine feierliche Auftaktveranstaltung im Hohen Arsenal in Rendsburg.

Neben den neuen Freiwilligen sowie ihren Begleiter*innen aus den Einsatzstellen, haben auch jugendpolitische Sprecher*innen aus den Landtagsfraktionen und Mitarbeitende des Landes Schleswig-Holstein teilgenommen.

Die anderthalbstündige Feier wurde traditionell von ehemaligen Freiwilligen gestaltet, die gerade ihren Freiwilligendienst abgeschlossen haben. Sie kreierten ein vielfältiges, kreatives und informatives Bühnenprogramm, das aufzeigte, wie sehr ein Freiwilligendienst sowohl persönlich bereichernd als auch gesellschaftlich relevant ist.

Es war eine wirklich schöne Veranstaltung. Sie hat deutlich gezeigt: Die neuen Freiwilligen erwartet ein Jahr voller Kreativität, Möglichkeiten sich in spannen Berufsfeldern auszuprobieren und sich selbst besser kennenzulernen. Sehr bedauerlich ist jedoch, dass wir in diesem Jahrgang im Vergleich zum Vorjahr 15 Plätze weniger anbieten konnten, obwohl das Interesse bei jungen Menschen und Einsatzstellen unverändert hoch ist. Verantwortlich dafür sind Kürzungen der Förderung im Bundeshaushalt.“ berichtet Dr. Christian Schmidt-Rost, Geschäftsführer der LKJ SH e.V. Wie auch im vergangenen Jahr wurden die Feierlichkeiten daher von Gesprächen über die Kürzungen und die steigenden, nicht gegenfinanzierten Kosten begleitet.

Die LKJ SH e.V. koordiniert die Freiwilligendienste Kultur & Bildung in Schleswig-Holstein, unter denen die Formate FSJ Kultur und FSJ Politik sowie der Bundesfreiwilligendienst an Schulen zusammengefasst sind. Die Mitarbeitenden der LKJ SH e.V. führen das gesetzlich verpflichtende begleitende Bildungsprogramm für die Freiwilligen durch und begleiten die Freiwilligen sowie ihre Einsatzstellen vom Bewerbungsprozess bis zum Abschluss des Jahres.

Weitere Informationen zum FSJ Kultur, FSJ Politik und FSJ Schule: https://lkj-sh.de/freiwilligendienst-kultur-bildung-startseite/

https://anmelden.freiwilligendienste-kultur-bildung.de/platzsuche

Text zum Download als word und pdf

Vorankündigung: TikTok Challenge

TikTok macht immer wieder Schlagzeilen: Sei es in Bezug auf den schlechten Datenschutz, die Verbreitung von Fake News oder die engen Filterblasen, in die Menschen hineingeraten können. Zugleich sind viele Jugendliche und auch Erwachsene begeistert von den Möglichkeiten, die die Plattform bietet. Wenn wir Lebensweltorientierung und medienpädagogische Verantwortung ernst nehmen, müssen wir uns in der außerschulischen Arbeit mit Jugendlichen mit der Plattform auseinandersetzen.
Deshalb freuen wir uns, dass wir Anfang 2025 die Fortbildungsreihe „The TikTok Challenge“ anbieten können. Als Referentin konnten wir Nele Hirsch von ebildungslabor gewinnen. Das Projekt wird finanziell gefördert vom Offenen Kanal Schleswig-Holstein und dem Digitalministerium des Landes SH. Weitere Informationen zum Angebot folgen demnächst. Wenn Sie weitere Informationen zum TikTok Challenge und als erste den Anmeldelink erhalten wollen, tragen Sie bitte Ihre Kontaktdaten in das Formular unten ein.

Vielfalt im Ganztag gestalten

Vielfalt im Ganztag gestalten

Begrüßungsrede von Dr. Christian Schmidt-Rost anlässlich des Parlamentarischen Abends am 19. Juni 2024 (Text als pdf)

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,

sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete,

sehr geehrte Staatssekretärin Dr. Stenke,

sehr geehrter Staatssekretär Wendt,

sehr geehrter Staatssekretär Albig,

liebe alle, die Sie bereit sind, sich für die ganztägige Förderung von Grundschulkindern einzusetzen,

wir freuen uns sehr, Sie heute zur gemeinsamen Abendveranstaltung im Schleswig-Holsteinischen Landeshaus begrüßen zu dürfen, obwohl die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Herren ein EM-Spiel bestreitet. Der heutige Abend ist ein besonderer, weil er von über 20 Verbänden, Organisationen und Netzwerken aus verschiedenen Feldern gemeinsam erdacht wurde und somit eher nicht in klassische Veranstaltungsraster passt. Sie fragen sich vermutlich:

  • Wie hat diese heterogene Gruppe zusammengefunden?
  • Was ist das Ziel dieser Veranstaltung?
  • Und warum hat die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein oder kurz LKJ SH e.V. die Koordination übernommen?

Gerne möchte ich Ihnen diese drei Fragen kurz beantworten.

Lassen Sie mich mit der für mich einfachsten Frage beginnen.

Warum hat sich die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. bereit erklärt die Koordination des heutigen Abends zu übernehmen?

Es sind zwei zentrale Gründe: Erstens, Ganztag kann sich für die außerschulische kulturelle Bildung in Schleswig-Holstein zu einer Chance oder einer Bedrohung entwickeln. Wir wollen es so mitgestalten, dass es eine Chance wird. Zweitens, als LKJ SH sind wir es gewohnt in heterogenen Bündnissen zu arbeiten. Denn wir sind das Dach der verschiedenen Spartenverbände und landesweit aktiven Organisationen der kulturellen Bildung. Von außerschulischen Bildungsstätten über Filmpädagogik, Literatur & Leseförderung, Kunst und Musik in allen erdenklichen Variationen, Spielmobil-Arbeit, Tanz, Theater bis zu Zirkus ist alles dabei. Durch diesen bunten Strauß haben wir gelernt auch zwischen auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Strukturen nach gemeinsamen Interessen zu suchen. Zudem tragen wir zwei Angebote, die nur in Bündnissen funktionieren: Die Koordination der Freiwilligendienste Kultur und Bildung und die Servicestelle „Kultur macht stark“ Schleswig-Holstein. Bei den Freiwilligendiensten müssen wir die Interessen von landesweit gut 130 Einsatzstellen aus den Bereichen Kultur, Politik und Schule, mit den Interessen der Freiwilligen, der Förderer und des bundesweiten Trägerverbunds in Einklang bringen. Die Servicestelle „Kultur macht stark“ Schleswig-Holstein berät Organisationen, die in einem Bündnis mit zwei weiteren Partnereinrichtungen beispielswiese Projekte der kulturellen Bildung im Ganztag mit Bundesmitten finanzieren wollen. Kristin König, die heute auch anwesend ist, berät Sie gerne dazu. Gemeinsam ist unseren Angeboten und den Angeboten unserer Mitglieder, dass diese nachweislich einen Beitrag zur Persönlichkeitsstärkung und zur Demokratiebildung der Teilnehmenden leisten. Zusammengefasst lautet die Antwort auf die erste Frage, auf der inhaltlichen Ebene: Die Ausgestaltung des Rechtsanspruchs ist für die Szene der kulturellen Bildung ebenso wie für die Kinder in Schleswig-Holstein wichtig. Auf der organisatorischen Ebene: Wir von der LKJ sind Profis für partizipative Koordination heterogener Gruppen und das Gestalten von kreativen Prozessen und Lösungen. Wie gut sie darin sind, haben bei der Vorbereitung dieses Abends ganz besonders Kristin König, Lena Patent und Jörg Walter-Thurm gezeigt. Dafür möchte ich ihnen ganz herzlich danken.

Zur zweiten Frage:

Wie hat diese heterogene Gruppe der Veranstaltenden zusammen gefunden?

Die gesetzliche Verankerung des Anspruchs auf ganztägige Förderung von Kindern im Grundschulalter im Herbst 2021 hat in vielen Bereichen, die mit Grundschulkindern arbeiten, ambivalente Gefühle ausgelöst. Sport, Kulturelle Bildung, Jugendverbandsarbeit war bewusst: Dieses Gesetz hat das Potential, das eigene Feld grundlegend zu verändern. So wurden Fachtage veranstaltet und Positionspapiere geschrieben. Bald waren zwei Punkte klar: 1. Ohne die Wohlfahrtsorganisationen funktioniert kein Ganztagsangebot. 2. Wenn Kulturelle Bildung, Sport und Jugendverbandsarbeit eingebunden sind, wird Ganztag für die Kinder und Jugendlichen viel besser.

Anfang 2023 initiierten wir daher eine informelle Austauschrunde zum Ganztag mit Kultureller Bildung, Wohlfahrt, Sport und Jugendverbandsarbeit. Am Anfang ging es vor allem um den Informationsaustausch über den Prozess. In den regelmäßigen Videokonferenzen wuchs Vertrauen und ein Verständnis dafür, dass wir unterschiedliche Rollen im Ganztag übernehmen wollen, aber ein gemeinsames Ziel haben: Im Sinne der Kinder streben wir alle eine möglichst hohe Qualität des Ganztagsangebots überall in Schleswig-Holstein an. Was bedeutet das?

Qualität des Ganztagsangebots vom Kind aus denken

Qualität bedeutet für uns vom Kind aus gedacht: Jedes Kind kann unabhängig von der ökonomischen Situation seiner Eltern an der ganztätigen Förderung teilnehmen. Jedes Kind kann zu seinen Fachkräften Vertrauen aufbauen, weil diese langfristig im Ganztag arbeiten und entsprechend bezahlt werden. Jede Fachkraft im Ganztag ist nur für so viele Kinder zuständig, dass jedes Kind auch ruhige Momente für ein Gespräch mit seiner Vertrauensfachkraft haben kann. Jedes Kind erhält eine warme Mahlzeit in angenehmer Atmosphäre. Jedes Kind kann Rückzugs- und Ruheräume nutzen. Jedes Kind kann in Wahlangeboten aus Kultureller Bildung und Sport seine Interessen entwickeln und schärfen sowie Selbstwirksamkeit erfahren. Jedes Kind kann sich für die Hausgaben Hilfe holen. Jedes Kind kann im Rahmen von Wahlangeboten wie beispielsweise den Pfadfindern die Umgebung entdecken oder die Jugendfeuerwehr kennenlernen. Qualität bedeutet für uns außerdem, dass Kinder von halbwegs entspannten Eltern abgeholt werden, weil diese wissen, dass ihre Kinder an einem Ort sind, an dem sie sich wohlfühlen.

Daraus ergibt sich zusammenfassend auch: Um gleichwertige Lebensbedingungen in allen Landesteilen zu erreichen, müssen Rahmenbedingungen wie Betreuungsschlüssel, Mindestanforderungen an Räume und Personal ebenso wie der Anspruch auf Wahlangebote aus den Bereichen Sport und Kultureller Bildung sowie eine Anbindungsmöglichkeit für die Jugendverbandsarbeit im Landesrecht geregelt werden. Es versteht sich von selbst, dass dies auch mit einer gemeinsamen Finanzierung durch die verschiedenen Ebenen einhergehen muss.

Zur dritten Frage:

Und was ist das Ziel unserer heutigen Veranstaltung?

Wir wollen Ihnen, sehr geehrte Mitglieder des Landtags und der Landesregierung ebenso wie Ihnen geschätzten Vertreter*innen aus der kommunalen Familie, Mut machen. Mut, die ganztätige Förderung von Kindern bei den schwierigen Haushaltsberatungen hoch zu priorisieren und gemeinsam Strategien für einen erstklassigen Ganztag zu entwickeln. Denn eine qualitativ hochwertige ganztägige Förderung von Kindern im Grundschulalter hat nachweislich positive Effekte auf viele gesellschaftliche Bereiche wie Bildungsgerechtigkeit, Fachkräfte-Gewinnung, Integration, Armutsrisiko von Alleinerziehenden und Frauen im Alter sowie gesellschaftlicher Zusammenhalt, um nur einige zu nennen.

Ganztag als Katalysator für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Auf den Punkt „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ möchte ich zum Schluss meiner Redezeit noch kurz eingehen: Unsere Grundschulen sind mittlerweile die einzigen Orte, an denen Menschen aller Milieus aufeinandertreffen und zusammenarbeiten müssen. Deswegen kann ein Ganztagsangebot, das als sozialer Knotenpunkt gedacht und gelebt wird, die Wirkung eines Katalysators für gesellschaftlichen Zusammenhalt entfalten.

Wenn die Ganztagskoordination an der Schule ein Netz zu Sportvereinen, Musikschulen, Tanzschulen, Spielmannszügen, Theatern, Fab-Labs, Kommunalen Kultureinrichtungen, Jugendrotkreuz, Pfadfindern, Jugendfeuerwehr, DLRG und weiteren Akteuren knüpft, dann besteht die Chance, dass auch Kinder in Vereine und Organisationen hineinwachsen, die dort bisher nicht hingefunden hätten. Zugleich bietet es einen Ansatz für die Nachwuchsprobleme in vielen Organisationen und nimmt uns die Sorge vor dem Verlust der Grundschulkinder in den Angeboten. Weiter kann ein solches Konzept einen Beitrag leisten, das enorme Problem der Fachkräfte für den Ganztag zu entschärfen. Sicherlich kommt jetzt gleich der Einwand, dass viele dieser Angebote von Berufstätigen im Ehrenamt gemacht werden. Aber ich denke, wenn wir es wirklich wollen, ließen sich auch dafür kreative Lösungen finden. Wenn wir Ganztag nicht nur als Raum zum Abbau schulischer Defizite denken, sondern als einen sozialen Knotenpunkt, dann könnte er sich zu einem Win-Win-Win-Projekt für viele Gesellschaftsbereiche entwickeln.

Wie Holstein Kiel – in zehn Jahren in die 1. Liga

In den vergangenen Wochen wird in allen möglichen Kontexten die KSV Holstein als Beispiel herangezogen, dass man es, trotz struktureller Nachteile, in die 1. Liga schaffen kann, wenn viele Engagierte, beharrlich, mit ambitionierten Zielen, einem guten Konzept und viel Teamgeist zusammenarbeiten. Für mich, der ich in den 1990er Jahren in einem vor sich hin bröselnden Holsteinstadion davon träumte, dass in der Stadt des THW und der Baltic Hurricanes Fußball überhaupt eine größere Rolle spielt, grenzt der Aufstieg von Holstein in die 1. Fußball Bundesliga an ein Wunder. Was ich damit aber sagen möchte: Heute scheint es noch schwer vorstellbar, dass der Ganztag in Schleswig-Holstein flächendeckend im bundesvergleich in der 1. Liga spielt. Aber wir können es hinbekommen, wenn wir uns jetzt alle gemeinsam – Land, Kommunen, Wohlfahrt, Sport, Jugendverbände, Kulturelle Bildung und Schule – aufmachen und ambitionierte Ziele formulieren sowie realistische Meilensteine für die nächsten zehn Jahre entwickeln. Dann können wir es wie Holstein Kiel auch in zehn Jahren von der dritten in die 1. Liga schaffen. Unsere Kinder, deren Eltern und die positiven Effekte auf viele weitere Politikfelder unseres Bundeslandes sollten es uns wert sein. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen inspirierenden und motivierenden Abend.

Text: Dr. Christian Schmidt-Rost

Kontakt:

LKJ SH – Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V.

Newsletter 02/2024

Newsletter 02/2024

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Informationen der LKJ SH e.V. zum Thema „Kulturelle Bildung“. Zur besseren Ansicht bitte die Bilder laden.
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Newsletter 02/2024
Die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. (LKJ SH e.V.) informiert Sie vierteljährlich mit einem umfassenden Newsletter über Aktivitäten und Termine der LKJ SH e.V. und ihrer Mitglieder.
 Der heutige Newsletter hält folgende Informationen für Sie bereit: 
Aktuelles aus der Geschäftsstelle
Liebe Newsletter-Lesende,

Angebote der kulturellen Bildung aller Sparten stärken junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Sie eröffnen Räume, in denen junge Menschen ihre eigenen Positionen finden und verschiedene kreative Wege entwickeln können, diese auszudrücken. Damit leistet außerschulische kulturelle Bildung einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Demokratiebildung. Zugleich ist unsere offene demokratische Gesellschaft auch eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Menschen ihre Positionen kreativ ausdrücken dürfen. Deshalb haben wir in unserem neuen Leitbild festgehalten, dass wir für Demokratie und Freiheit auch öffentlich einstehen.

Leider ist es nicht selbstverständlich, dass unsere Gesellschaft demokratisch organisiert ist und uns – Jungen wie Älteren – die kreativen und künstlerischen Freiräume bietet. Daher ruft die LKJ SH e.V. dazu auf, am 9. Juni an der Europawahl teilzunehmen und Parteien zu wählen, die sich für ein demokratisches Miteinander in einem gemeinsamen Europa einsetzen. Wahlberechtigt sind Menschen ab 16 Jahren mit einer EU-Staatsbürgerschaft. Mehr Informationen zur Europawahl finden sich beispielsweise auf der Seite wahl-o-mat.de.
Ich wünsche Ihnen einen kreativen Sommer und viel Freude beim Lesen unseres Newsletters mit Berichten aus den Freiwilligendiensten, zum LesenetzSH, Entwicklungen rund um den Ganztag sowie Neuigkeiten von der Servicestelle „Kultur macht stark“ Schleswig-Holstein.

Mit besten Grüßen
Dr. Christian Schmidt-Rost
Ganztägige Förderung von Grundschulkindern in Schleswig-Holstein
Seit 2022 engagiert sich die LKJ SH e.V. gemeinsam mit vielen anderen Verbänden dafür, dass das außerunterrichtliche Angebot an offenen Ganztagsschulen in Schleswig-Holstein einem hohen pädagogischen Anspruch gerecht wird. Dazu gehört auch ein vielfältiges Angebot, aus dem die Kinder auswählen können – mit einem relevanten Anteil kultureller Bildung. In diesem Zusammenhang hat die LKJ SH e.V. seit einem guten Jahr eine Vernetzungsrolle auch über das Feld der kulturellen Bildung hinaus entwickelt: So organisiert sie gemeinsam mit 17 weiteren Landesverbänden aus Wohlfahrt, Sport, kultureller Bildung und Jugendverbandsarbeit einen Parlamentarischen Abend am 19. Juni 2024.
In diese Veranstaltung fließen auch die vielfältigen Impulse aus den Treffen der vergangenen Wochen und Monate ein, wie z.B. im Rahmen der Regionalkonferenzen, des Fachgesprächs im Bildungsausschuss, der Sitzung der IMAG Ganztag, der Sitzung der AG politische Jugendbildung sowie der Gespräche mit Mitarbeitenden der Ministerien und Mitgliedern des Landtags. 
Vor allem soll der Abend im Landeshaus verdeutlichen, welche positive Wirkung ein wertvolles Ganztagsangebot auf die Gesellschaft haben wird und dass sich Schleswig-Holstein als Land zur Zukunftsinvestition „Ganztag“ bekennen muss.
Ministerin Prien lobt Engagement für außerschulische Leseförderung in Schleswig-Holstein 
Vertreter*innen des LesenetzSH und der LKJ SH e.V. trafen sich am 24. April mit Ministerin Karin Prien im Bildungsministerium. Charlotte Reimann (Initiatorin LesenetzSH), Regine Dürmeyer (Kieler Kinder- und Jugendbuchkreis) und Linda Hartwig (Junges Literaturhaus Schleswig-Holstein) stellten die Vernetzungsarbeit des LesenetzSH vor und machten deutlich, dass diese Arbeit langfristig nicht nur ehrenamtlich geleistet werden kann.
Dr. Christian Schmidt-Rost und Anne Hermans zeigten auf, warum die LKJ SH e.V. gerne als institutionelles Dach für die außerschulische Leseförderung im Land zur Verfügung steht: „Wir wollen erstens die Begeisterung für das Lesen, Schreiben und Erzählen mit anderen Menschen teilen. Zweitens sehen wir im Lesen, Schreiben und Erzählen unabdingbare Grundkompetenzen für gesellschaftliche Teilhabe, die jeder Mensch erlernen können muss.“ Im Zuge des Gesprächs wurde vereinbart, gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, in der schulische und außerschulische Leseförderung gemeinsam noch mehr Wirksamkeit entfalten können. 
Mitgliederversammlung 2024 mit Vorstandswahl – Danke Karsten Biermann für sechs Jahre Vorstandsvorsitz der LKJ SH e.V.
Am 24. Mai fand in Kiel die diesjährige Mitgliederversammlung statt. Das Team aus Vorstand und Geschäftsstelle berichtete von einem herausfordernden aber auf vielen Ebenen erfolgreichen Jahr 2023. Im Mittelpunkt stand die Wahl eines neuen Vorstands: Karsten Biermann trat nach sechs Jahren nicht mehr als Vorsitzender an. Karsten hat die LKJ SH e.V. in den vergangenen Jahren durch unruhige See gesteuert. Dafür sprachen ihm Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen ebenso wie die Mitarbeitenden ihren herzlichen Dank aus. 

Der neugewählte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
  • 1. Vorsitzende: Anne Hermans (Geschäftsführerin musiculum)
  • 2. Vorsitzender: Sönke Ehlers (stellvertretender Pressesprecher Landtag Schleswig-Holstein)
  • Schatzmeister: Lars Ekelöf (LAG Jugendmusik)
  • Beisitzende: Charlotte Reimann (Initiatorin LesenetzSH), Ingo Mertins (Landesverband Jugend und Film SH), Tomasz Pancewicz (Landesverband der Musikschulen SH) und Martina Wittmaack (LAG Kunst SH)
  • Beraterin des Vorstands: Andrea Körtzinger
Aktuelles von der Servicestelle „Kultur macht stark“
Digitale Infoveranstaltung 
Sie planen ein Projekt für 2025 – ob im Frühjahr oder erst im Sommer des nächsten Jahres? Dann kommen Sie gern zur digitalen Informationsveranstaltung „20 Fristen für 25“, die am 11. Juni 2024 von 15:00 bis 17:00 Uhr stattfindet. Die bundesweiten Beratungs- und Servicestellen von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ bieten Ihnen einen kompakten Überblick zu allen Herbst-Fristen in 2024.
Sie erhalten Einblicke in die allgemeinen Förderbedingungen und -konzepte der Programmpartner, die teilweise auch spartenübergreifend fördern. So bekommen Sie einen guten Überblick, wie viele Programmpartner für eine Förderung Ihres Projektes in 2025 infrage kommen. Die Vorstellungen der Förderkonzepte erfolgt nach den jeweiligen Fristen im Herbst. Zudem werden einige gelungene und kreative Beispiele aus der Praxis vorgestellt. Wir beenden die Veranstaltung mit einem kurzen Blick in die Zukunft und dem, was Sie bis zur Antragstellung beachten müssen. Anmeldung bitte bis 10.06.2024 (12:00 Uhr) unter dem folgendem Link: Anmeldung
Digitale SPRECHSTUNDE: Kulturförderung
Planen Sie ein Projekt gemeinsamen mit unseren dänischen Nachbar*innen? Am 12. Juni ist Julia Bick vom Regionskontor & Infocenter Sønderjylland-Schleswig in der „SPRECHSTUNDE: Kulturförderung“ zu Gast und stellt mit dem Bürgerprojektefonds Fördermöglichkeiten für bürgernahe deutsch-dänische Projekte und Begegnungen vor: Der Bürgerpool unterstützt größere Projekte (Projektvolumen bis 100.000 Euro). Mit dem Transportpool werden Begegnungen zwischen deutschen und dänischen Kindern und Jugendlichen gefördert und der Netzwerkpool unterstützt Aktivitäten, die neue Netzwerke von Vereinen und anderen Interessengruppen generieren.
Zudem stellen die Servicestelle „Kulturförderung SH“ (Annika Flüchter) und die Servicestelle „Kultur macht stark“ SH (Kristin König) jeweils komprimiert aktuelle sowie anstehende (Projekt-)Ausschreibungen in den Bereichen Kultur und kulturelle Bildung vor. Die Anmeldung ist bis zum 11.06.24 unter folgendem Link möglich: https://kulturmachtstark-sh.de/events/sprechstunde120624/.
Neue Webseite 
Die neue Webseite der Servicestelle „Kultur macht stark“ Schleswig-Holstein ist jetzt online: Das Besondere an der neuen Seite ist die Rubrik Antragsfristen, die es den Besucher*innen erstmals ermöglicht, die zahlreichen „Kultur macht stark“-Fristen der Programmpartner nach Kulturbereichen zu filtern. Zudem können sich interessierte Personen nun direkt über die Webseite zu den Veranstaltungen der Servicestelle anmelden, so dass der Anmeldeprozess nicht mehr über Email erfolgen muss. Des Weiteren finden sich auf der Webseite übersichtlich aufgearbeitet Informationen zum Bundesförderprogramm, zum Antragsverfahren sowie ein Material-Pool mit nützlichen Dokumenten und Informationen. Schauen Sie gerne vorbei! 
Aktuelles von den Freiwilligendiensten
Jubiläum: 60 Jahre FSJ
Das Jahr 2024 sollte für die Freiwilligendienste eigentlich ausschließlich ein Jahr zum Feiern werden: Das FSJ wird 60 Jahre alt. Am 29.04.1964 wurde das Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) vom Bundestag verabschiedet und seither engagieren sich jedes Jahr zehntausende junge Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen.
Leider ist der Freiwilligendienst trotz seines Erfolges und der ungemindert großen Nachfrage massiv von Kürzungen bedroht: Der Bundeshaushalt, aus dem der Großteil der Kosten für die pädagogische Begleitung und die gesetzlich verpflichtenden Seminare gedeckt werden, sieht Kürzungen von 7,5 Prozent für den neuen FSJ-Jahrgang, der ab Sommer 2024 startet, und von 25 Prozent für den Bundesfreiwilligendienst ab Anfang 2025 vor. Für den Jahrgang ab Sommer 2025 stehen im FSJ sogar Kürzungen von 35 Prozent gegenüber 2023/2024 im Raum.
 
Die geplanten Kürzungen werden die Zahl der Plätze in den Freiwilligendiensten deutlich reduzieren, die Vielfalt der Einsatzstellen einschränken und die erreichbaren Zielgruppen verkleinern. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem unsere Gesellschaft mehr denn je darauf angewiesen ist, dass junge Menschen sich beruflich orientieren und sich im Kontext von Demokratie, Zusammenhalt und Engagement ausprobieren und bilden können.
Das FSJ Kultur gibt es immerhin schon seit 23 Jahren. Und wir hoffen sehr, dass wir zum 25-jährigen Jubiläum in 2026 sagen können: Die Kürzungen wurden zurückgenommen und vielmehr gibt es jetzt für alle jungen Menschen ein Recht auf einen Freiwilligendienst.
In diesem Sinne werden uns weiterhin mit vollem Engagement auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass alle jungen Menschen die Chance bekommen einen Freiwilligendienst zu machen und freuen uns dabei sehr über jegliche Unterstützung.
Einblicke in die Freiwilligendienste Kultur und Bildung
Im März bzw. April standen für die Freiwiliigen die beiden Großseminare (70 Teilnehmende) an, bei denen jeweils zwei Seminargruppen gemeinsam eine Woche in der IBJ Scheersberg verbringen. So gibt es für alle nochmal die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, sich auszutauschen und gemeinsam kreativ zu werden. Das haben die Freiwilligen intensiv genutzt und in den verschiedenen, von Profis angeleiteten, Workshops sowohl einzeln wie auch in Kleingruppen beeindruckende Ergebnisse erarbeitet. Es wurden Kunstwerke aus Holz und Stein erstellt, Songs geschrieben und performt, getanzt, gezeichnet, geschrieben, gesprüht, Filme gedreht, Theater gespielt. Zum Abschluss konnten diesmal auch die Einsatzstellen ein bisschen Seminarluft schnuppern und sich von den Präsentationen begeistern lassen.
Die Vertreter*innen der Einsatzstellen hatten im April zudem die Möglichkeit, sich kennenzulernen und auszutauschen. Im Rahmen von fünf regionalen Einsatzstellen-Treffen informierte das Team der LKJ SH e.V. über Aktuelles aus den Freiwilligendiensten. Es wurden aber auch Ideen geteilt, Herausforderungen besprochen und Wünsche für Fortbildungen gefunden. Vielen Dank an alle, die teilgenommen haben und vor allem an die Einsatzstellen, die uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben.  
Wir freuen uns, viele Vertreter*innen aus den Einsatzstellen bei unserer Auftaktveranstaltung am 5. September im Hohen Arsenal in Rendsburg wieder zu sehen, bei der wir im feierlichen Rahmen die aktuellen Freiwilligen verabschieden und den neuen Jahrgang begrüßen werden.
Noch freie Plätze im Freiwilligendienst ab September 2024
Ein paar Einsatzstellen sind noch nicht besetzt für den neuen Freiwilligendienste-Jahrgang. Auf der digitalen Landkarte finden sich alle Einsatzplätze, die weiterhin offen für Bewerbungen sind. Bei Fragen steht das Team der Freiwilligendienste zur Verfügung: Per Mail unter freiwilligendienste@lkj-sh.de oder telefonisch: 04331 1349417.
Das Jahr im Freiwilligendienst kurz zusammengefasst: Es ist auf 12 Monate ausgelegt, es besteht Anspruch auf 30 Tage Urlaub, das Taschengeld beträgt 435 Euro, die Freiwilligen* sind sozialversichert, bekommen weiterhin Kindergeld und eine Anerkennung des FSJ als praktischen Teil der Fachhochschulreife ist möglich.
Wissenswertes
  • Das Sozialministerium hat eine überarbeitete Auflage der Broschüre Freiwilligendienste in Schleswig-Holstein herausgegeben, die allen Interessierten einen breiten Überblick über die Vielfalt an Freiwilligendiensten gibt und wichtige Informationen bündelt.
     
  • Die LAG Tanz Schleswig-Holstein e.V. sucht Gruppen, die Lust haben, bei der Tanzgala am 23. November in Neumünster ihr Können auf einer großen Bühne zu präsentieren. Weitere Informationen und das Anmeldeformular gibt es hier.
     
  • Bei MIXED UP werden Bildungskooperationen zwischen Akteur*innen Kultureller Bildung und Schulen, Ganztagsträgern oder Kindertagesstätten ausgezeichnet. Neu: Ab 2024 sind auch Ideen für außergewöhnliche Kooperationen von morgen gefragt, die eine Förderung zur Umsetzung benötigen. Bewerbungen können bis zum 31. Juli 2024 eingereicht werden. 
     
  • Junge Medienmacher*innen (bis 25 Jahre) können sich wieder am Deutschen Multimediapreis mb21 beteiligen. Der bundesweite Kreativwettbewerb prämiert digitale, netzbasierte und interaktive Projekte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Geldpreisen. Einsendeschluss ist der 5. August 2024, das Jahresthema ist „ICare!“.
     
  • MuseumsCard: Vom 06. Juni bis zum 17. November 2024 öffnen über 130 Museen in Schleswig-Holstein wieder ihre Türen für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die MuseumsCard gibt es ab dem 06. Juni digital als WebApp unter meine-museumscard.de oder zum Abholen u.a. bei den teilnehmenden Museen, den Sparkassen, dem Landesjugendring und in vielen Tourist-Informationen und Büchereien.
     
  • Junge Musiker*innen zwischen 11 und 21 Jahren aus dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland können sich bis zum 31. Juli 2024 für das Treffen junge Musikszene 2024 bewerben. 
     
  • Vom 6. bis 9. Juni 2024 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament in den 27 EU-Mitgliedstaaten statt. Aufgrund der Bedeutung des Europäischen Parlaments für die Kultur in Europa und in Deutschland hat der Deutsche Kulturrat sechs Forderungen formuliert.
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Interessierte an kultureller Kinder- und Jugendbildung

Adresse:
LKJ Schleswig-Holstein e.V.
Raiffeisenstraße 4 b
24768 Rendsburg
Deutschland

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Regionalkonferenz „Guten Ganztag gestalten“ – Erste Eindrücke

Am 20. Dezember fand in Husum die erste von vier Regionalkonferenzen statt. Die kulturelle Bildung war durch die LKJ SH e.V. und den Landesverband der Musikschulen vertreten. Sehr deutlich hat die Veranstaltung vor Augen geführt wie viele Akteure für einen gelingenden Ganztag einbezogen werden müssen. So waren Schulleitungen, Lehrkräfte, das weitere im Ganztag pädagogisch tätige Personal, Schulträger, Durchführungsträger, Kooperationspartner des Ganztags, Schulaufsicht, Vorstandsvorsitzende der Landes- und Kreiselternbeiräte, Vertreterinnen und Vertreter der Schülerinnen und Schüler, der Gewerkschaften, aus Politik und Wissenschaft eingeladen und vertreten. Ziel des MBWFK sowie der ServiceAgentur Ganztägig Lernen, die die Veranstaltung im Auftrag konzipierte, war es insbesondere die lokale und regionale Expertise vor Ort zu nutzen, da dies lokalen Akteure die spezifischen Herausforderungen und Potenziale am besten kennen. Die Veranstaltung ermöglichte es allen Akteuren ihre Erfahrungen, ihr Wissen aus der Praxis und sowie darüberhinausgehende Ideen einzubringen. Ausgehend davon soll eine fundierte Diskussion über einen qualitativ guten kindgerechten Ganztag für Grundschülerinnen und Grundschüler geführt werden, die dann 2024 in ein Rahmenkonzept überführt wird, das landesweit wirken soll. Die Ergebnisse, die in einem mehrstufigen Gruppenarbeitsprozess zusammengetragen wurden, sind digital dokumentiert und können hier öffentlich eingesehen werden.

Aus Sicht der LKJ SH e.V. war es ein sehr gut strukturierte, sehr gut moderierte gelungene Veranstaltung, in der für die meisten relevanten inhaltlichen Themen zur Sprache kommen konnten.

Newsletter 01/2024

Newsletter 01/2024

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Informationen der LKJ SH e.V. zum Thema „Kulturelle Bildung“. Zur besseren Ansicht bitte die Bilder laden.
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Newsletter 01/2024
Die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. (LKJ SH e.V.) informiert Sie vierteljährlich mit einem umfassenden Newsletter über Aktivitäten und Termine der LKJ SH e.V. und ihrer Mitglieder.
 Der heutige Newsletter hält folgende Informationen für Sie bereit: 
Aktuelles aus der Geschäftsstelle
Liebe Newsletter-Lesende,

die Freiwilligendienste Kultur und Bildung sind für uns als LKJ SH e.V. eine zentrale Säule: Sie ermöglichen jungen Menschen prägende Erfahrungen in Kultur- und Bildungseinrichtungen in Schleswig-Holstein zu machen. Den Einsatzstellen ermöglichen sie einen engen Draht zu jungen Menschen zu halten – und vor allem erhalten sie von Freiwilligen im Arbeitsalltag engagierte Unterstützung. Wir sind glücklich, dass das Interesse der Einsatzstellen weiter sehr hoch ist und wir in den vergangenen Wochen von den Einsatzstellen viele positive Rückmeldungen für die Arbeit der Kolleginnen aus dem Freiwilligendienst-Team erhielten.

Insofern würde ich Ihnen, nachdem die Lobbyarbeit für die Freiwilligendienste im Jahr 2023 sehr viel Zeit gekostet hat, gerne schreiben: „Endlich haben wir Sicherheit, dass wir auch den Freiwilligendienstjahrgang 2024/25 in gleichem Umfang, wie in den vergangenen Jahren, durchführen können.“ Leider kann ich das noch immer nicht. Im Bundeshaushalt 2024 wurden für dieses Jahr genug Mittel zur Verfügung gestellt, aber die Verpflichtungsermächtigung auch 2025 in gleichem Maße Finanzen zur Verfügung zu stellen, wurde nicht in den Haushalt geschrieben. Daher hängen wir noch immer in der Luft, eine ausführlichere Erläuterung dazu finden Sie weiter unten.

Neben den Freiwilligendiensten ist die Ausgestaltung des Ganztags an Grundschulen in Schleswig-Holstein ab 2026 aktuell eines unserer zentralen Themen. Der kommende Rechtsanspruch wird die Situation verändern. Wir setzen uns gemeinsam mit vielen anderen Verbänden dafür ein, dass das außerunterrichtliche Angebot auch einen hohen pädagogischen Anspruch hat und vor allem auch viele Anteile von kultureller Bildung enthält. Wir sehen darin eine Chance Kinder zu erreichen, die bisher eher selten von unseren Angeboten erreicht werden. Dieses Thema wird uns 2024 intensiv beschäftigen.
Neben diesen beiden Schwerpunkten werden wir auch in diesem Jahr wieder verschiedene Angebote für Fachkräfte und deren Vernetzung mit unseren Mitgliedern und zahlreichen Partner*innen auf die Beine stellen. Mehr dazu erfahren Sie im Jahresausblick weiter unten.

Herzlich, Ihr
Dr. Christian Schmidt-Rost
Finanzierung des Freiwilligenjahrgangs 2024/25 weiter offen
Nachdem Ende Januar nun endlich der Haushalt 2024 im Bund beschlossen worden war, haben wir uns über die Rücknahme der Kürzungspläne für 2024 sehr gefreut. Allerdings war es eine äußerst kurze Freude, denn die Probleme sind nicht gelöst. Dies liegt daran, dass die Freiwilligen in der Regel im September ihren Dienst beginnen und dann bis Ende August des Folgejahres bei den Einsatzstellen sind. Das gesetzlich vorgeschriebene begleitende Bildungsprogramm, das wesentlich über die Bundesförderung finanziert wird, verteilt sich auch über den 12-monatigen Engagement-Zeitraum der Freiwilligen. Das BMFSFJ und das BAFzA, die die Bundesförderungen verwalten, argumentieren: Wenn in der Finanzplanung 2025 nur Geld für eine reduzierte Anzahl an Freiwilligen-Plätzen vorhanden ist, dann werden auch nur diese Anzahl an Plätzen ab September 2024 bewilligt, unabhängig davon ob für 2024 mehr Geld im Bundeshaushalt eingestellt ist. Denn es muss sichergestellt sein, dass die jungen Menschen, die ihren Freiwilligendienst beginnen, diesen auch mit der gesetzlich vorgeschriebenen Begleitung und im vereinbarten Zeitraum beenden können. Sie argumentieren weiter, dass sie daher nur bei einer Verpflichtungsermächtigung in entsprechender Höhe im Haushalt 2024 für das Jahr 2025 die bisherige Zahl an Freiwilligen-Plätzen bewilligen können. Dies haben die Mitarbeitenden des BMFSFJ auf Arbeitsebene und die Mitarbeitenden des BAFzA unserem Bundesverband, der BKJ e.V., sehr klar kommuniziert. 
 
Nun haben wir einen Haushalt, in dem eine ausreichend hohe Verpflichtungsermächtigung fehlt. Im Hintergrund wird wohl weiter daran gearbeitet, doch noch eine Lösung im Sinne der Freiwilligendienste zu finden. Denn die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Freiwilligendienste haben alle demokratischen Fraktionen im Zuge der Rücknahme der Kürzungen Ausdruck verliehen. Die Träger der Freiwilligendienste und die Einsatzstellen hängen weiter in der Luft. Wir hoffen, dass wir Ende des Monats endlich Klarheit haben werden, ob wir 135 oder 94 Freiwilligen-Einsatzstellen im Jahrgang 2024/25 besetzen können. 
Ziele der LKJ SH e.V. für 2024
Vorstand und Team der Geschäftsstelle der LKJ SH e.V. haben sich auch für 2024 wieder Einiges vorgenommen: Wir wollen die Sichtbarkeit kultureller Bildung und die Wahrnehmung ihrer positiven gesellschaftlichen Effekte stärken. Dafür planen wir verschiedene Veranstaltungen, die sich an Entscheider*innen richten, arbeiten in Gremien wie dem Landesjugendhilfeausschuss oder der „AG politische Jugendbildung“ mit und organisieren spartenübergreifende Vernetzungsveranstaltungen für Fachkräfte. Zudem versuchen wir mit den knapp vorhandenen Ressourcen die Socialmedia-Auftritte auszubauen.
Neben den nach außen sichtbaren Aktivitäten planen wir die LKJ SH e.V. intern weiterzuentwickeln. An der Schnittstelle zwischen Außen und Innen steht die Entwicklung eines neuen Leitbilds, das wir auf der Mitgliederversammlung im Mai verabschieden wollen. Zudem arbeiten wir an den Prozessen im hauptamtlichen Team, die noch weiter digitalisiert werden können
 
Bereits jetzt können Sie sich notieren, dass die LKJ SH e.V. als Partner der LAG Spiel & Theater sowie der Theaterschule Flensburg das Jahrestreffen der Theaterpädagog*innen in Schleswig-Holstein am 27. September in Flensburg mitausrichten wird. Am 14. November trifft sich das LesenetzSH in der Gemeindebücherei Schönkirchen, um sich über das mehrsprachige Vorlesen in Kitas auszutauschen. Noch nicht terminiert ist eine Veranstaltung zur Vernetzung von freischaffenden Kulturpädagog*innen aller Sparten, bei der es unter anderem darum gehen soll, wie Freischaffende in den Ganztag eingebunden werden könnten. Trotz aller Herausforderungen bleiben wir optimistisch, dass 2024 für die LKJ SH e.V. und die kulturelle Bildung in Schleswig-Holstein ein gutes Jahr werden wird. 
Aktuelles von der Servicestelle „Kultur macht stark“
Am 22. Februar ist das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur in der „SPRECHSTUNDE: Kulturförderung“ zu Gast: Dr. Benjamin Hanke wird die Förderung „Transformation in der Kultur“ vorstellen und Ihre Fragen beantworten. Das für Kultur zuständige Ministerium vergibt Fördermittel für Projekte aller Sparten mit dem Ziel, Kulturakteur*innen bei grundlegenden Veränderungsprozessen zu unterstützen. Der Förderschwerpunkt liegt in 2024 auf Vorhaben, die auf mehr Diversität und kulturelle Teilhabe abzielen.
Zudem stellen die Servicestellen „Kulturförderung SH“ (Annika Flüchter) und „Kultur macht stark“ SH (Kristin König) jeweils komprimiert aktuelle sowie anstehende Ausschreibungen in den Bereichen Kultur und kulturelle Bildung vor. Die Anmeldung ist bis zum 21.02.24 per E-Mail (koenig@lkj-sh.de) möglich. Die Anmeldebestätigung mit den Zoom-Zugangsdaten erhalten Sie am Vorabend der Veranstaltung.
Handreichung für Antragstellende
Diskriminierungssensible kulturelle Bildungsarbeit: Reflexionsangebote und Tipps für Antragstellende in „Kultur macht stark“ mit besonderem Fokus auf Migration und Fluchtgeschichte. Diese Handreichung soll dazu anregen, sich bewusst und kritisch damit auseinanderzusetzen, was es bedeutet, in „Kultur macht stark“ mit diskriminierten Zielgruppen zu arbeiten und wie diese angesprochen werden können. Die Handreichung, erstellt vom DLR Projektträger in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, gibt Antragstellenden Denkanstöße, wie sie ihre Projekte von Anfang an diversitäts- und diskriminierungssensibel planen und reflektieren können.
FÖRDERER: 
Fristen 2024
INITIATIVEN:
Bei den Initiativen sind Interessensbekundungen fortlaufend möglich.
Aktuelles von den Freiwilligendiensten
Auf die Plätze, fertig, los! Bewerbungsstart in den Freiwilligendiensten 
Seit dem 01. Februar 2024 können sich Interessierte für ein FSJ Kultur, FSJ Politik oder FSJ Schule bewerben. Insgesamt stehen rund 130 Plätze in Schleswig-Holstein in vielen verschiedenen Institutionen und Organisationen zur Verfügung.
Die Bewerbung erfolgt online über die bundesweite Homepage der Freiwilligendienste Kultur und Bildung. Alle freien Einsatzplätze sind dort mit einem eigenen Profil vertreten. Interessierte können nach Ort und Tätigkeiten filtern und dann direkt online für bis zu acht Plätze eine Bewerbung einreichen. Dafür müssen lediglich zwei Fragen zur Motivation beantwortet werden. Alle Fragen rund um das Bewerbungsverfahren und den einzelnen Einsatzplätzen beantwortet gerne das Team Freiwilligendienste
Freiwilligenticket: Nach holprigem Start nimmt es langsam Fahrt auf!
„Freie Fahrt für Freiwillige“ – Lange haben Freiwillige, Träger und Einsatzstellen dafür gekämpft, dass Freiwilligendienstleistende zumindest vergünstigt den ÖPNV nutzen können. Seit dem Sommer gibt es nun einen ersten Schritt in die richtige Richtung: Das Land Schleswig-Holstein unterstützt Freiwillige beim Erwerb des Deutschlandtickets mit einem Beitrag von circa 16 Euro monatlich. Das freut uns sehr.
Leider ist der Weg zum Ticket länger und komplizierter, als wir es uns wünschen würden: So wird nur dann ein Zuschuss gewährt, wenn auch die Einsatzstelle einen Beitrag von mindestens 15 Euro leistet. Und es muss jede Einsatzstelle einen eigenen Rahmenvertrag mit Nah.SH abschließen. Um zumindest die bürokratischen Hürden zu reduzieren und mehr Freiwilligen ein Ticket zu ermöglichen, haben wir als LKJ SH e.V. ebenfalls einen Rahmenvertrag abgeschlossen und können ab sofort gegen eine kleine Verwaltungsgebühr die Beantragung und Verwaltung des Freiwilligentickets für die Einsatzstellen übernehmen. Weitere Infos dazu gibt es bei den Kolleginnen aus den Freiwilligendiensten.
Porträts: Einsatzstellen und Freiwillige
Die folgenden Porträts sollen Ihnen einen Einblick in die Freiwilligendienste Kultur und Bildung in Schleswig-Holstein geben und sowohl unterschiedliche Einsatzstellen als auch die Tätigkeiten der Freiwilligen vorstellen. 
Schloss Eutin, Westansicht (Foto: Ralf Buscher)

Porträt Einsatzstelle FSJ Kultur: 
Inmitten der Holsteinischen Schweiz und nahe der Ostsee liegt Schloss Eutin (Instagram und Facebook). Durch seine malerische Lage am Großen Eutiner See ist es das ideale Ausflugsziel für Familien und Kulturliebhaber*innen und eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler Schleswig-Holsteins. Das barocke Schlossambiente, die Gemäldesammlung und die Gärten bilden den Rahmen für eine abwechslungsreiche Zeitreise in die Lebenswelt norddeutscher und europäischer Herrscherhäuser. Zum Ensemble gehört auch der englische Landschaftsgarten mit Küchengarten.
Während eines FSJs im Schloss Eutin unterstützt man in allen Kernbereichen des Hauses, u.a. in der Öffentlichkeitsarbeit, der Verwaltung, der Bildung und Vermittlung, im Küchengarten und bei Veranstaltungen. Zudem gewinnt man Einblicke in die kuratorische Arbeit. Darüber hinaus gibt es Spielraum für eigene kreative Projekte.
Porträt FSJ Schule:
„Arbeiten, wo andere Urlaub machen… das trifft definitiv auch für mein FSJ an der Herrmann-Neuton-Paulsen-Schule auf der Nordseeinsel Pellworm zu. Im Sommer sonnenbeschienene Wiesen, mehr Schafe als Einwohner*innen und das Wattenmeer hinter dem Leuchtturm sind das Ambiente; auf der anderen Seite aber auch ein sehr stiller Winter. Durchaus Geschmackssache also, für mich aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Meine Einsatzstelle, die einzige Schule auf der Insel, besuchen derzeit 99 Kinder – auf die Jahrgangsstufen eins bis zehn verteilt. So bleibt durch die überschaubaren Gruppen viel Zeit, intensiv einzelne Kinder zu unterstützen, sei es beim Lesen der ersten Worte oder beim Verstehen der ersten Chemieformeln. An alle zukünftigen Generationen, die mit dieser Stelle liebäugeln und nur davor zurückschrecken, auf eine Insel zu ziehen: Traut Euch! Es lohnt sich!“


Leo Steinle, FSJ Schule 2023/24 an der Herrmann-Neuton-Paulsen-Schule
Wissenswertes
  • Durch Start2Act, dem neuen Förderprogramm der BKJ e.V., werden Träger und Verbände der kulturellen Bildung dabei unterstützt, sichere Orte zu sein, in denen Kinder umfassend vor (sexualisierter) Gewalt geschützt sind. Gefördert werden Workshops bzw. Formate, die (sexualisierte) Gewalt thematisieren, reflektieren oder dafür sensibilisieren sowie die Entwicklung von Schutzkonzepten.
     
  • Noch bis 31. März 2024 Projektförderung beim Deutschen Kinderhilfswerk beantragen: Ziele der Förderung durch die Themenfonds sind die Bekanntmachung der Kinderrechte und die Verbesserung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen.
     
  • Bis 31. März 2024 Fördermittel für Transformation in der Kultur beantragen: Das MBWFK des Landes SH fördert Projekte aller Sparten mit dem Ziel, Kulturakteur*innen bei grundlegenden Veränderungsprozessen zu unterstützen. Der Förderschwerpunkt liegt in 2024 auf Vorhaben, die auf mehr Diversität und kulturelle Teilhabe abzielen.
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Interessierte an kultureller Kinder- und Jugendbildung

Adresse:
LKJ Schleswig-Holstein e.V.
Raiffeisenstraße 4 b
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Deutschland

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Auftaktveranstaltung Freiwilligendienstjahr 2023-24

Auftaktveranstaltung Freiwilligendienstjahr 2023-24

Auftaktveranstaltung Freiwilligendienstjahr 2023-24

Mit mehr als 200 Menschen hat die LKJ SH e.V. den Beginn des Freiwilligenjahrgangs in feierlichem Rahmen im Hohen Arsenal in Rendsburg gefeiert. Eingeladen waren alle 135 neuen Freiwilligen sowie ihre Begleiter*innen aus den Einsatzstellen, die Jugendpolitischen Sprecher*innen aus den Landtagsfraktionen sowie Mitarbeitende des Landes Schleswig-Holstein.

Gestaltet wurde die anderthalbstündige Feier von ehemaligen Freiwilligen des Jahrgang 2022/23. Nach einem kurzen interaktiven Quiz und  Grußworten von Staatssekretär Johannes Albig sowie der 2. Vorsitzenden der LKJ SH e.V. Anne Hermans zusammen mit Geschäftsführer Dr. Christian Schmidt-Rost, nahmen die Moderatoren Lennard und Linus die Gäste mit auf eine Reise durch das Freiwilligenjahr. In beeindruckend künstlerisch gestalteten Beiträgen ließen sie zentrale Erlebnisse, wie das Ankommen in der Einsatzstelle, die Seminare auf dem Scheersberg bis zum Abschied aus der Einsatzstelle, revuepassieren. Lotta (FSJ Schule), Christiane (FSJ Politik) und Luka (FSJ Kultur) stellten zudem ihre Projekte vor, die sie im Rahmen ihres Freiwilligendienstes selbständig umgesetzt hatten und ermutigten die Anwesenden kreative Lösungen zu finden: Auch wenn man bezüglich der Projektplanung spät dran ist, solle man nicht die Nerven verlieren. Judith , Evin , Achilleas und Linus sorgten für einen feierlichen musikalischen Rahmen.

Im Anschluss an die Feier konnten die Freiwilligen sich untereinander und ihre Bildungsreferent*innen der LKJ SH e.V. kennenlernen, die sie durch das Jahr begleiten. Für die Vertreter*innen der Einsatzstellen ergab sich die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzen, oder noch ein selbstgemaltes Bild beim Wort-Bild-Transformator zu erhalten. Ehemalige Freiwillige betrieben den “Fruitimaten” und gestalteten Wunschmotive auf Postkarten. Verschiedene Gäste meldeten zurück, dass die Veranstaltung und das Rahmenprogramm der Freiwilligen rundum gelungen war und eine schöne Atmosphäre herrschte. Die kreativen und künstlerischen Ergebnisse aus dem letzten Jahr sowie die Talente der Freiwilligen wurden als sehrbeeindruckend wahrgenommen.

In den Gesprächen spielten  leider auch immer wieder die angekündigten Kürzungen sowie die steigenden Kosten, die nicht gegenfinanziert sind, eine große Rolle. Denn die Veranstaltung hat gezeigt, was für eine große Chance die Freiwilligendienste Kultur und Bildung für die Einsatzstellen und für die jungen Menschen sind.

Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise!

Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise!

Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise!

Kinder fürs Lesen begeistern – Das geht auf ganz verschiedene Weise. Das ist das Fazit des ersten „Tag zur Leseförderung.“ Auf Einladung des LesenetzSH präsentierten sieben Initiativen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin ihre jeweiligen Ansätze den etwa 50 Besucher:innnen im Literaturhaus Schleswig-Holstein in Kiel. Margit Ehbrecht berichtete von den Aktivitäten des Friedrich-Bödecker-Kreis SH e.V., der an vielen Orten landesweit Autorenbegegnungen für junge Menschen und Lesewettbewerbe wie das Türmelesen organisiert. Bärbel Lubert stellte den Büchereiverein Dietrichsdorf e.V. vor. Dieser hatte vor mehr als 10 Jahren die Stadtteilbibliothek gerettet und hält sie jetzt mit ganz viel ehrenamtlichen Engagement am Leben. Gesa Gilbert berichtete davon, wie sie gemeinsam mit anderen Engagierten im Kreis Plön eine neue MENTOR-Gruppe ins Leben gerufen hat. Ab dem kommenden Schulhalbjahr werden an verschiedenen Schulen im Kreis ehrenamtliche Mitarbeitende Kinder auf dem Weg zum Lesen begleiten. Regine Dürmeyer Kinder- und Jugendbuchkreis Kiel berichtete vom Lesezelt auf der Kieler Woche und vor allem aber auch von der Rezensionsgruppe, die jedes Jahr thematische Buchempfehlungslisten erarbeitet. Angelika Rau stellte ihre Initiative „Lesen – was sonst?!“ vor, in der sie Akteure in Eckernförde vernetzt, um in Kooperation mit Schulen mehr Kinder in Eckernförde für das Lesen zu begeistern. Alle genannten Initiativen freuen sich über Mitstreiter:innen. Die Kontaktdaten aller Vereine finden sie hier.

Lesen und Erzählen ist auf vielen Sprachen eine zentrale Kompetenz. Zwei Projekte haben zum Abschluss mehrsprachiges Material vorgestellt, das es ermöglicht, Leseförderung in die Familien zu tragen, bei denen die Eltern sich in anderen Sprachen als Deutsch sicherer sind. Andrea Ludorf, Geschäftsführerin des Kulturkaufhauseses Dussmann präsentierte eine Kooperation mit verschiedenen Kita-Trägern und Verlagen, die es ermöglicht hat, dass 12 bekannte Kinderbuchtitel in neun Sprachen produziert wurden. Diese werden nun von den Kitas für die Lese- und Sprachförderung eingesetzt, können aber auch im Buchhandel erworben werden. Schließlich begeisterte Anna Majert von der Initiative Coach@school mit dem blauen Lesekoffer. Dieser enthält mehrsprachige Kinderbücher. Ab diesem Schuljahr ist er auch an 15 Grundschulen in Schleswig-Holstein im Einsatz.

Die Mitarbeitenden des schleswig-holsteinischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Herr Alexander Kraft, Abteilungsleiter für Schule und Frau Verena Andel, Referatsleiterin für Kulturelle Bildung, betonten in ihrem unterhaltsamen dialogischen Grußwort die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen außerschulischen Initiativen und Schule und drückten auch im Namen von Ministerin Prien ihre Anerkennung für das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Bereich der Leseförderung aus.

Charlotte Reimann und Dr. Christian Schmidt-Rost, die Initiatoren des LesenetzSH zeigten sich mit der zweiten Veranstaltung des Netzwerks sehr zufrieden. Charlotte Reimann betonte: „Der heutige Tag hat gezeigt, welches Potential in den verschiedenen ehrenamtlichen Initiativen steckt. Allerdings wurde auch immer wieder deutlich, dass diese mit etwas mehr hauptamtlicher Unterstützung noch wirksamer sein könnten.“ Dr. Christian Schmidt-Rost Geschäftsführer der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein (LKJ SH e.V.) ergänzt: „Als LKJ SH sind wir sehr gerne das institutionelle Dach des LesenetzSH. Aber auch ich mache die Organisationsarbeit momentan fast nur ehrenamtlich. Mit einer Mitarbeiterin, die sich auf die Koordination des LesenetzSH konzentrieren kann und die Vereine bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, könnte das LesenetzSH noch viel mehr Wirkung für die Lesekompetenz und Lesefreude der Kinder in Schleswig-Holstein entfalten.“

Das LesenetzSH ist ein loser Zusammenschluss von Einzelpersonen, Initiativen, Vereinen und Institutionen, die sich für die Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Erzählen – begeistern. Die Motive zur Mitwirkung und die jeweiligen Aktivitäten der Akteur*innen sind sehr unterschiedlich. Aber alle Mitwirkenden vereint, zweierlei: Erstens wir wollen die Begeisterung für das Lesen, Schreiben, Erzählen mit anderen Menschen teilen. Zweitens im Lesen, Schreiben und Erzählen sehen wir unabdingbare Grundkompetenzen für gesellschaftliche Teilhabe, die jeder Mensch erlenen können muss. Die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein LKJ SH e.V. stellt das institutionelle Dach für das LesenetzSH.

LKJ SH e.V. Freiwilligendienstvertretung 2022/23

LKJ SH e.V. Freiwilligendienstvertretung 2022/23

Bild der Freiwilligenvertretung 2022/23
Freiwilligenvertretung 2022/23

Hallo! Wir sind die Freiwilligenvertretung der LKJ SH vom Jahrgang 2022/23. Wir sind (auf dem Bild von links nach rechts): Reihe 1: Pia, Marit, Edith, Lotta. Reihe 2: Camilla, Toni, Sam. Nicht auf dem Bild: Milo

Wendet euch gerne an uns und folgt uns auf Instagram.

Buchempfehlung: Recht für Jugendarbeit und kulturelle Bildung mit Kindern und Jugendlichen.

Rund um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gibt es viele rechtliche Fragen. Insbesondere für Organisationen, die gestützt auf ehrenamtlich Aktive Kurse, Workshops und Fahrten durchführen, stellt es sich oft herausfordernd dar, die verschiedenen Rechtsbereiche in den Blick zu nehmen. Eine gute Orientierung aus verschiedenen Rechtsperspektiven bietet das Buch „Recht – gut informiert sein. Rechtsfragen in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit“. Hilfreich ist das Buch allerdings nicht nur für Menschen in der christlichen Jugendarbeit. Denn die Themen betreffen alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, unabhängig von der Konfession.

Auf der Plattform Buchhandlung.de findest Du eine unabhängige Buchhandlung in Deiner Nähe, die das Buch sicher gerne für dich bestellt.

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